Vatikan verurteilt Attentat auf Satirezeitschrift in Paris

Der Heilige Stuhl verurteilt das Attentat auf die Pariser Redaktion der Sartirezeitung „Charlie Hebdo“, das an diesem Mittwoch mindestens zwölf Menschenleben kostete. “Eine doppelte Verurteilung“, betonte der Vize-Pressesprecher des Vatikans Ciro Benedettini vor Journalisten, käme von Seiten des Vatikans: einerseits für den „schrecklichen Akt der Gewalt“ an sich und andererseits für das Attentat auf die Pressefreiheit, die genauso wichtig sei wie die Religionsfreiheit.

Auch die französische Bischofkonferenz reagiert mit Bestürzung auf den blutigen Anschlag gegen die Pariser Redaktion der Sartirezeitung „Charlie Hebdo“. Der Terror-Akt sei „unentschuldbar“, schreibt der Sekretär und Pressesprecher der französischen Bischofskonferenz Olivier Ribadeau Dumas in einer Mitteilung. Die Bischöfe fühlten mit den Opfern und Mitarbeitern der Zeitung sowie den Angehörigen. Nichts könne eine derartige Gewalt gegenüber einem gemeinschaftlichen Gut der Gesellschaft -  die Meinungsfreiheit -  rechtfertigen. Man soll sich jedoch nicht von der Wut über diese Tat überwältigen lassen, sondern mit Brüderlichkeit und Frieden reagieren. 

Verurteilung durch Imam

Auch Frankreichs wohl bekanntester Imam Hassen Chalghoumi verurteilte die Angriffe auf das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" scharf. "Die Barbarei der Angreifer hat nichts mit dem Islam zu tun", betonte der aus Tunesien stammende Geistliche beim Besuch des Tatorts gegenüber dem französischen TV-Sender BFMTV. Auf Hass könne man nicht mit Gegenhass antworten. "Die Journalisten sind die Märtyrer der Freiheit."

Am Mittwochmittag waren zwei mit Kalaschnikows bewaffnete Männer in die Redaktion des französischen Satiremagazins eingedrungen und hatten das Feuer eröffnet. Die beiden mutmaßlich islamistischen Täter sind vorerst flüchtig.

Bekannt für Mohammed-Karikaturen

„Charlie Hebdo" ist für seine provokativen Mohammed- und Jesus-Karikaturen bekannt. Bereits 2011 wurde nach einer Mohammed-Karikatur auf der Titelseite ein Brandanschlag auf die Redaktion mit Sitz in Paris verübt. Wenige Stunden vor dem tödlichen Anschlag hatte am Mittwochmorgen Papst Franziskus eine Gruppe französischer Imame im Vatikan begrüßt. Die islamischen Vorbeter saßen in der ersten Reihe bei der wöchentlichen Generalaudienz in der Audienzhalle. Franziskus hieß sie nach der französischen Übersetzung seiner Ansprache ausdrücklich willkommen. Aus den Reihen der Imame gab es Applaus für den Papst. 

(rv/kap/kna 07.01.2015 ord/no)