2014-12-22 09:31:00

30.000 Fürbitten an der Geburtsgrotte in Bethlehem


An Weihnachten in Bethlehem in Ruhe zu beten bleibt für viele ein Traum, einmal der Entfernung wegen, dann aber auch wegen des Rummels dort. Einen Weg aber gibt es, und der führt über die deutsche Benediktinerabtei auf dem Zionsberg in Jerusalem, die Dormitio. Die Mönche tragen die Fürbitten von allen Menschen, die darum bitten, am Fest nach Bethlehem.

„Ich trage Deinen Namen in der Heiligen Nacht nach Bethlehem“ ist aber keine ‚erfundene’ Aktion, wie Pater Nikodemus berichtet, Mönch der Dormitio. Sie habe sich langsam entwickelt. „Seit es unser Kloster gibt haben wir die Tradition, nach der Christmette zu Fuß nach Bethlehem zu laufen, so dass wir so gegen 5 Uhr morgens dort sind und dann am Ort der Geburt Jesu das Morgenlob, beten.“

Viele Menschen hätten davon gehört und um Gebet gebeten: Könntet Ihr mich mitnehmen im Gebet?

Schwierige Situationen, Trauer, Einsamkeit, „sehr viele Menschen haben Gebetsanliegen, die wir früher immer gerne mit genommen haben, bis das so viel wurde, dass wir entschieden haben, eine richtige Rolle zu machen, wo Menschen ihren Namen drauf schreiben können und diese Rolle mit den Namen und Anliegen der Menschen nehmen wir mit nach Bethlehem und legen sie nieder auf den Geburtsstern. Dort beten wir dann die Laudes und bringen so auch die Anliegen in die Krippe des Neugeborenen.“

Allein im vergangenen Jahr seien das über 30.000 Namen gewesen, berichtet Pater Nikodemus. Damit verbunden ist eine unabhängige Spendenaktion für Partnerprojekte in Bethlehem, mit welchen das Kloster auf dem Zionsberg schon lange zusammen arbeitet - wie etwa ein Projekt für behinderte Kinder.

Tausende von Namen werden nach Betlehem getragen

Namen kann man noch bis zum 24. Dezember nachmittags schicken, wer selber in Jerusalem ist kann das auch noch nach der Christmette tun. „Niemand ist zu spät, auch wenn er erst jetzt auf die Aktion aufmerksam wird.“ Eine eMail oder ein Fax reiche aus, dass der Name auf die Rolle kommt, die dann von den Mönchen und Mitfeiernden – von 20 bis 150 Leuten – in der Weihnacht gen Bethlehem getragen wird.

„Wir reden hier von zehn Kilometern Entfernung,“ so Schnabel, während eines ganz normalen Werktages ohne Weihnachtsbeleuchtung, man gehe ganz schlicht am Rand der Straße entlang. „Wenn man durch den Checkpoint geht, denn wir müssen ja durch die Mauer, gibt es in Bethlehem ein wenig Weihnachtsstimmung. Weil wir aber die besondere Zeit gewählt haben, von zwei Uhr bis fünf Uhr, haben wir die Lücke gewählt, wo kaum jemand unterwegs ist.“ Die Mette mit den Kameras aus aller Welt ist vorüber, die Weihnachtsmessen haben noch nicht begonnen. „Das ist unsere Gnade, so empfinde ich das immer, dass wir Weihnachten in der Nacht feiern, ohne den gesamten Rummel.“

(rv 22.12.2014 ord)








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