Schweizer Kapuziner: Wir sind keine Franziskaner

Die Schweizer Kapuziner stellen klar, dass sie keine Franziskaner sind. „Aus aktuellem Anlass“ würden die Kapuziner zurzeit in Medienberichten mit dem Orden der Franziskaner verwechselt, teilte die Leitung der Schweizer Provinz am Samstag mit. Es handle sich „um zwei verschiedene, in jeder Hinsicht unabhängige Orden“, so die Mitteilung. Hintergrund ist das Finanzdebakel der Ordenszentrale der Franziskaner (OFM) in Rom.

Der im 16. Jahrhundert gegründete Kapuzinerorden gehe in seiner Spiritualität ebenso wie der Franziskanerorden auf den heiligen Franz von Assisi (1181/1182-1226) zurück, schreibt das Provinzialat der Schweizer Kapuziner, das seinen Sitz in Luzern hat. Deshalb sei das Ordenskleid der Kapuziner demjenigen der Franziskaner ähnlich und werde „gerne“ mit diesem verwechselt.

In der Schweiz leben gemäß Mitteilung 160 Kapuziner in 20 Niederlassungen. Weltweit gehören dem Orden rund 11.000 Mitglieder an. Geführt wird der Orden zurzeit vom Schweizer Kapuziner Mauro Jöhri. Die Generalleitung der Kapuziner befindet sich im Rom. Ebenso die Ordenszentrale der Franziskaner. Diese ist durch dubiose Geschäfte in „erhebliche finanzielle Schwierigkeiten“ geraten, wie der Generalminister, der US-Amerikaner Michael Perry, am Freitag, in einem Brief an alle Ordensangehörigen mitteilte.

Nicht betroffen vom Finanzdebakel sind die Schweizer Franziskaner. „Jede Kustodie und jede Provinz ist finanziell unabhängig“, sagte Raphael Fässler, Kustos der Schweizer Kustodie, am Samstag, auf Anfrage gegenüber der Presseagentur Kipa.

(kipa 21.12.2014 mg)