2014-12-20 10:14:00

Mit dem Mut des barmherzigen Samariters


„Was ihr erzählt, handelt von Gefangenschaft und Befreiung, vom Egoismus der Vielen, die eine Existenz auf Kosten der anderen aufbauen, und der Selbstlosigkeit derer, die dem Nächsten helfen, sich wieder aus dem materiellen und moralischen Verfall zu erheben.“  Worte von Papst Franziskus an diesem Samstag. Er hatte in einer Audienz Menschen zugehört, die von ihren Schicksalen berichteten: ein Drogenabhängiger, eine Frau aus Nigeria, die in die Hände von Menschenhändlern und Zuhältern geraten war, und einer Familie der Sinti und Roma.

 

„Das sind Erfahrungen, die Licht auf die vielen Formen von Armut werfen, von denen unsere Welt leider noch immer verletzt ist“, so der Papst. „Sie zeigen uns auch das gefährlichste Elend, den Grund für all die anderen: die Gottesferne, die Anmaßung, auf Gott verzichten zu können.“ Die Begegnung fand an diesem Samstag in der vatikanischen Audienzhalle statt. Papst Franziskus empfing die Communità Papa Giovanni XXIII., die Gemeinschaft Papst Johannes XXIII., eine italienische Gründung aus den 70er Jahren, die sich um alle Formen von Armut und sozialer Not kümmert.

 

Die Präsenz Gottes bezeichne den Unterschied zwischen der Freiheit des Guten und der Gefangenschaft des Bösen, so der Papst weiter. „Die Anwesenheit Gottes erweitert die Horizonte, heilt das Denken und die Gefühle, sie gibt uns die Kraft, die wir brauchen, um Schwierigkeiten und Prüfungen zu überstehen. Wo unser Herr Jesus ist, da ist Auferstehung, da ist Leben, denn Er ist die Auferstehung und das Leben.“

 

Der Papst sprach davon, wie der Glaube „die Berge der Gleichgültigkeit, der Apathie und des Desinteresses“ versetzen könne. Die Gemeinschaft, die sich nach dem heiligen Papst Johannes XXIII. benannt habe, lege davon ein beredtes Zeugnis ab. „Der Glaube öffnet die Tore der Nächstenliebe und lässt uns wünschen, Jesus nachzueifern, er regt uns zum Guten an und gibt uns den Mut, nach dem Beispiel des barmherzigen Samariters zu handeln.“

 

Hintergrund

1973 von Pater Oreste Benzi gegründet, lebt die Gemeinschaft in so genannten Familien-Häusern zusammen. Mittlerweile ist sie in 25 Ländern auf allen Kontinenten präsent, allerdings noch in keinem deutschsprachigen Land. Die Gemeinschaft hat nach eigenen Angaben etwa 1.850 Mitglieder, sie kümmert sich täglich um etwa 38.000 Menschen.

 

 

(rv 21.12.2014 ord)








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