2014-12-18 15:03:00

Wiederverheiratete: Synodenstatement wird publiziert


Die Deutsche Bischofskonferenz  will ihre noch unveröffentlichte Stellungnahme zur Seelsorge an wiederverheiratet Geschiedenen für die jüngste Außerordentliche Synode in Rom „sehr bald" publizieren. Das kündigte der DBK-Vorsitzende Kardinal Reinhard Marx am Donnerstag in München an. Marx hatte das Statement im Oktober im Vatikan vorgetragen.  „Das ist ein sehr ausgewogener und gut reflektierter Text, von mehreren Bischöfen geschrieben und intensiv in der Konferenz diskutiert", sagte er in einem Interview mit der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA. Bei der Gelegenheit würden auch alle anderen wichtigen Texte zur Synode veröffentlicht.

 

Der Münchner Erzbischof bat um eine breite Beschäftigung mit diesem Material und äußerte seine Hoffnung auf eine konstruktive Debatte. Diese könne eine gute Vorbereitung sein für die nächste Synode zum Thema im kommenden Herbst. Zu den erwarteten Ergebnissen sagte Marx, am Ende dürfe es nicht Sieger und Besiegte geben. Gefragt seien „Lösungen, die möglichst alle mittragen können". Dafür sei ein geistlicher Prozess vonnöten, „bei dem man sich nicht in der eigenen Position eingräbt und sie durchzusetzen versucht, sondern sich für den anderen wirklich öffnet und auch wagt, theologisch neu anzusetzen".

 

In dem KNA-Gespräch ging es auch um den Pontifikatswechsel vor knapp zwei Jahren. In der katholischen Kirche sei damit keine Doppelspitze entstanden, so Marx: „Wer auch nur laut denkt, naja irgendwie haben wir doch zwei Päpste, der spielt mit dem Feuer", warnte der DBK-Vorsitzende. Auch für Benedikt XVI. sei klar, dass es nur einen Papst gebe.

 

Marx warb zugleich dafür, die Diskussionsbeiträge des Vorgängers von Papst Franziskus etwa zur Unauflöslichkeit der Ehe ernst zu nehmen. Benedikt XVI. sei „einer der größten Theologen unserer Zeit". Seine Argumente hätten Gewicht, nicht weil sie vom emeritierten Papst stammten, sondern weil sie theologisch fundiert seien.

 

Zur Kurienreform sagte der Münchner Erzbischof, es wäre in der heutigen Zeit „töricht, das Papstamt zu schwächen". Aber eine starke Autorität „muss nicht alles selber machen oder bestimmen". Er persönlich halte „Zentralismus für ein Zeichen von Schwäche", sagte Marx. Welche Rolle künftig den Bischofskonferenzen zukommen solle, „ist theologisch weiter zu diskutieren". Papst Franziskus „will offenbar mehr Kollegialität". In der Kardinalskommission, die den Papst berät und der Marx angehört, werde geprüft, „welche Kompetenzen unbedingt in Rom wahrgenommen werden müssen". Dieser Prozess habe aber gerade erst begonnen.

 

(kna 18.12.2014 gs)








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