2014-12-18 00:01:00

„Franziskus an Durchbruch USA-Kuba beteiligt“


Durchbruch im Verhältnis Kuba-USA: Washington will seine diplomatischen Beziehungen zu Havanna wiederherstellen und seine Botschaft wiedereröffnen. Das erklärte US-Präsident Barack Obama am Mittwochabend. Der Präsident sprach davon, dass der Vatikan hinter den Kulissen eine entscheidende Rolle bei diesem Politikwechsel gespielt habe. Franziskus hat im Sommer je einen Brief an Obama sowie an den kubanischen Präsidenten Raul Castro geschrieben, wie der Vatikan am Donnerstag bekannt gab. Im vergangenen Oktober seien Delegationen der USA und Kubas im Vatikan gewesen heißt es in der Stellungnahme des Staatssekretariates des Vatikan weiter. Präsident Obama lobte den Papst ausdrücklich für seine Vermittlerhilfe.

 

Erste Gespräche zwischen Kuba und den USA hat es nach Angaben der Zeitung schon 2013 gegeben; in Kanada habe ein hochrangiges Treffen beider Seiten stattgefundenm weiß die New York Times zu berichten. Bei einer Audienz im März hätten Franziskus und Obama im Vatikan auch über Kuba gesprochen. Die Einigung sei nun bei den Begegnungen im Vatikan im Oktober unter Dach und Fach gebracht worden; dabei hätten Vatikanvertreter als einzige Drittpartei an den Gesprächen teilgenommen.

 

Der Vatikan hat schon lange ein Ende der US-Sanktionen gegen Kuba gefordert. „Kuba sollte sich der Welt öffnen, und die Welt sollte sich Kuba öffnen“, rief Papst Johannes Paul II. bei seinem historischen Besuch auf der Insel 1998. Auch Benedikt XVI. sprach sich bei seiner Kuba-Visite 2005 für ein Ende der Sanktionen aus. Viele Einzelheiten der Vereinbarungen zwischen den USA und Kuba sind noch unklar. Einem Ende der Sanktionen müsste erst noch der amerikanische Kongress zustimmen.

 

Radikaler Politikwechsel

 

Die Vatikan-Note spricht auch die Lage der Häftlinge auf der Insel an und die „Lösung „humanitärer Fragen von gemeinsamem Interesse“. Ziel sei die Anbahnung einer „neuen Phase“ in den Beziehungen der beiden Staaten. Weiter erklärte der Vatikan, der Papst begrüße die „historische Entscheidung“ der beiden Regierungen, diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Sie handelten damit im „Interesse ihrer Bürger“. Der Heilige Stuhl wolle den Aufbau der bilateralen Beziehungen weiterhin unterstützen.

 

Obama kündigte bei seinem öffentlichen Auftritt einen radikalen Kurswechsel in der Kuba-Politik der USA an. 53 Jahre nachdem beide Länder ihre diplomatischen Beziehungen abgebrochen haben, will Washington wieder eine Botschaft in Havanna eröffnen, Handelsbeschränkungen aufheben und Reisen nach Kuba erleichtern. Vereinbart wurde auch die Freilassung von Gefangenen. Am Abend wandte sich in Havanna auch der kubanische Staatspräsident Raul Castro an das Volk.

 

(nyt/rv/kna 17.12.2014 sk)








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