2014-12-16 13:40:00

Papstpredigt: Demut rettet


Demut rettet den Menschen, Hochmut treibt ihn in den Abgrund. Das Herz des Demütigen ist offen und bereut, lernt und vertraut auf Gott. Das Herz des Hochmütigen ist arrogant, geschlossen, kennt keine Scham und hört Gottes Stimme nicht, so Franziskus an diesem Dienstagmorgen in seiner Predigt in der Casa Santa Marta.

Der Papst ging zunächst vom Buch des Propheten Zefanja aus. Darin ist vom Gericht über eine rebellische Stadt die Rede, in der nur eine Gruppe die eigenen Sünden bereut: Das sei das „Volk Gottes“, betonte Franziskus, es habe drei Merkmale: „Demut, Armut und Vertrauen auf Gott“. Die anderen aber akzeptierten keine Lehre und hätten keinen Glauben – sie seien verdammt:

„Sie können keine Rettung erlangen. Sie sind ihr gegenüber verschlossen. Bis heute, nicht wahr? Wenn wir das heilige Volk Gottes sehen, das demütig ist und arm, das auf den Herrn vertraut: dies sind die Geretteten, und dies ist der Weg der Kirche, nicht wahr? Sie muss diesen Weg gehen, nicht den anderen, auf dem sie Gottes Stimme nicht hört, keine Besserung akzeptiert und nicht auf den Herrn vertraut.“

Auch im Tagesevangelium geht es um ein Urteil über Rettung und Verdammnis: Papst Franziskus erzählte von Jesu Gleichnis mit den beiden Söhnen, mit dem er den Hohenpriestern und Volksältesten eine Lektion erteilt hatte. Ein Sohn ging nach Aufforderung durch seinen Vater nicht zur Arbeit in den Weinberg, obwohl es dies versprochen hatte. Der andere Sohn wollte nicht gehen und sagte dies auch, bereute aber dann und ging hin. „Zöllner und Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr“, hatte Jesus gesagt: „Denn Johannes ist gekommen, um euch den Weg der Gerechtigkeit zu zeigen, und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen, und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt.“

Diese Antwort habe einen Skandal unter den Hohenpriester und Volksältesten ausgelöst, so der Papst. Scheinheilige Christen seien genauso: Sie gingen zur Messe und Kommunion und fühlten sich „rein“. Gott aber brauche etwas anderes. Franziskus:

„Wenn dein Herz nicht bereut, wenn du nicht den Herrn hörst, nicht sein Verbessern akzeptierst und nicht auf ihn vertraust, hast du kein reuiges Herz. Diese Heuchler, die sich aufregten über Jesu Antwort, aber dann im Geheimen zu den Zöllnern und Prostituierten gingen, um ihren Geschäften oder Leidenschaften nachzugehen – im Geheimen…! Solche Leute will Gott nicht.“

Ein Christ brauche den Mut, Gott gegenüber ohne Vorbehalt sein Herz zu öffnen und ihm seine Sünden zu bekennen, schärfte Franziskus seinen Zuhörern ein.

(rv 16.12.2014 pr)








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