2014-12-15 10:00:00

Gaudete Sonntag in römischer Gemeinde: Freude ist die christliche Stärke


An diesem dritten Adventsonntag besuchte Papst Franziskus nachmittags eine Pfarre am römischen Stadtrand. Dort traf er Kinder der Gemeinde, eine Gruppe Roma, Eltern von Neugetauften und Kranke. Anschließend nahm Papst Franziskus einigen Gemeindemitgliedern die Beichte ab und hielt einen Gottesdienst. Der Papst war in ein rosafarbenes Messgewand gekleidet. Das aufgehellte Violett ist die liturgische Farbe von Gaudete, des dritten Adventsonntags, der einen festlich-freudigen Charakter der Erwartung trägt. Die Vorfreude sei eine christlich Stärke, so der Papst in seiner Predigt.

 

Gegen vier Uhr nachmittags erreichte Franziskus die Pfarre San Giuseppe all'Aurelio im Osten Roms. Sie ist ungefähr zehn Fahrminuten mit dem Auto vom Vatikan entfernt. Ein Treffen mit den Kindern der Pfarre war sein erster Programmpunkt. Dabei teilte Papst Franziskus einige persönliche spirituelle Kindheitserinnerungen, heißt es in einer Vatikannote. Er erzählte von seiner Erstkommunion vor 70 Jahren, am 8. Oktober 1944, und sprach von seiner „geliebten Religionslehrerin“. Schwester Dolores sei für ihn – im privaten so wie auch im religiösen Leben – eine wichtige Persönlichkeit gewesen. Wie bereits am Petersplatz während des Angelus-Gebets segnete Papst Franziskus auch die Krippenfiguren der Pfarrkinder. Die Segnung der Krippenfiguren, vor allem des Jesuskindes („Bambinello“), am dritten Adventsonntag ist eine alte Tradition.

 

Anschließend begegnete Papst Franziskus einer Gruppe Roma. Er ermutigte sie, nicht ihre Hoffnung zu verlieren und bat sie um ihr Gebet für mehr Frieden in den Familien. Kurz darauf traf er 60 kranke Menschen der Gemeinde. Jeden einzelnen begrüßte er und sagte, dass die Kirche ohne sie „nicht existieren würde“.

 

Bei einem Zusammentreffen mit Eltern von getauften Kindern erzählte Papst Franziskus von seiner eigenen Taufe, die am Weihnachtstag stattfand, denn in Argentinien wurden die Kinder acht Tage nach ihrer Geburt getauft. Er betonte zudem, dass sich niemand beschweren sollte, wenn Kinder weinen, denn „der Schrei der Kinder ist die Stimme Gottes“. Nachdem er einigen Gemeindemitgliedern die Beichte abnahm, konzelebrierte er die Messe in der Kirche. Bei seiner Predigt erzählte er eine Anekdote über eine griesgrämige Schwester, die auch einen solchen Spitznamen bekam. Christen sollten jedoch immer freudig sein und diese Freude in sich tragen, auch in schwierigen Momenten. Denn das sei ihre Stärke, so der Papst.

 

(rv 14.12.2014 no)








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