2014-12-06 12:21:00

Ukraine: Kirchen kritisieren Putins Tempelberg-Vergleich


Ukrainische Kirchen haben die religiöse Rechtfertigung der Annexion der Schwarzmeerhalbinsel Krim durch Russlands Staatspräsident Wladimir Putin kritisiert. Der Sekretär der griechisch-katholischen Bischofssynode, Weihbischof Bogdan Dziurach, sagte am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Kiew, Putin versuche „eher plump, einen neuen Mythos zu erfinden“. Der Kremlchef hatte am Donnerstag den Anschluss der Krim an Russland unter anderem damit erklärt, dass die Halbinsel für Russland so heilig sei wie der Jerusalemer Tempelberg für Muslime und Juden.

 

Auch die zum Moskauer Patriarchat gehörende ukrainisch-orthodoxe Kirche wandte sich gegen die religiöse Begründung der Krim-Annexion. „Putins Logik kann nicht akzeptiert werden, weil von ihr gefährliche Schlussfolgerungen abgeleitet werden“, sagte Sergii Bortnyk von deren Kiewer Außenamt der KNA. Für die orthodoxe Kirche sei nicht die Krim, sondern Wladimir heilig. Rhetorisch fragte Bortnyk nach, ob Putin etwa auch Istanbul annektieren wolle, weil die Großmutter des Großfürsten Wladimir dort getauft worden sei.

 

(kna 06.12.2014 mg)








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