2014-11-18 14:48:06

Österreich/Sierra Leone: Zeit nach Ebola wird noch schlimmer


Vor bisher unvorhersehbaren Folgen der aktuellen Ebola-Epidemie hat der Finanzverantwortliche des Salesianerordens für die englischsprachigen Länder Westafrikas, Günter Mayer, gewarnt. „Die Zeit nach Ebola wird für die Region noch schlimmer als sie jetzt schon ist“, so der aus Oberösterreich stammende Ordensbruder. Er verwies auf den Zusammenbruch tragender Gesellschaftsstrukturen in den betroffenen Ländern. Die internationale Gemeinschaft rief Mayer auf, Versäumnisse in der Ebola-Hilfe für die Region nachzuholen. „Ebola ist keine afrikanische Krankheit, sie betrifft die ganze Welt“, betonte Mayer, der auf Einladung des Hilfswerks „Jugend Eine Welt“ in Wien war.

Schon jetzt habe die Epidemie, die mit täglich 80 Neuinfektionen alleine in Sierra Leone weiterhin außer Kontrolle sei, den Gesundheits- und Sozialbereich, die Wirtschaft und das Schulsystem zusammenbrechen lassen. „Viele haben infolge der Epidemie ihre Arbeit verloren. Die Menschen gehen auf Distanz zueinander, alle Krankheiten sind stigmatisiert und die Angst geht um, schon bei Fieber in einer Isolationszelle zu landen“, berichtete der Ordensmann über die Erfahrungen vor Ort. Tote würden heimlich auf die Straße gelegt, „oft vor den Kirchen, wobei die Leiche meist erst nach Stunden abgeholt wird“. Auch nicht direkt betroffene Nachbarländer bekämen dies zu spüren, etwa im Tourismus und durch Absagen von Großveranstaltungen.

(kap 18.11.2014 mg)







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