2014-11-17 14:57:48

Flüchtlinge in Jordanien: Alles verloren außer dem Glauben


RealAudioMP3 Jordanien ist für viele Christen aus dem Irak zum Ort der letzten Hoffnung geworden. Sie mussten vor den radikalen IS- Kämpfer flüchten. Sie hatten die Wahl, entweder zu zahlen, zum Islam überzutreten oder zu gehen. Sie haben alles verloren, aber nicht den Glauben, berichtet der Nuntiaturrat von der päpstlichen Vertretung in Amman, Roberto Cona, im Interview mit Radio Vatikan.

„Viele von ihnen sind nur mit der Kleidung gekommen, die sie am Leibe tragen. Einige von ihnen schaffen es dennoch zu lächeln, Gäste zu empfangen und mit Hoffnung in die Zukunft zu sehen.“

Die Botschaft des Vatikans halte in Amman Kontakt zu den anderen Botschaften und weise diese immer wieder auf die Problematik der irakischen Flüchtlinge hin, erläutert Monsignore Cona. Gleichzeitig helfe sie bei der Koordination von Hilfsorganisationen und unterstütze deren Arbeit. Mehr Flüchtlinge sollten auch die westlichen Länder aufnehmen, findet Cona. Allerdings fordert er im gleichen Atemzug, es müsse alles getan werden, um die Existenz der Christen im Nahen Osten zu sichern.

„König Abdullah hat sich dazu bereit erklärt, die christlichen Flüchtlinge hier aufzunehmen. Er sichert so ihre wichtige Präsenz im Nahen Osten, denn sie sind auch für den Islam wertvoll. Das Problem sollte genau untersucht werden, um eine rasche und praktikable Lösung zu finden.“

Immerhin werde angesichts der Not vieler Menschen aus dem Nordirak und der Zusammenarbeit von Helfern auch eine bestimmte Brüderlichkeit der Religionen sichtbar, so Cona.

„Im Zuge der Flüchtlingsaufnahme - nicht nur der christlichen, sondern auch der muslimischen Organisationen - kam es hier zu einer Annäherung, zu einem Austausch. Auch gläubige Muslime haben ihre Hilfe angeboten, einige von ihnen haben sogar ihre Häuser für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt, andere haben ihre Zeit gespendet. Es ist schön zu sehen, dass aus einem Notstand eine Brüderlichkeit wird. Das ist ein Zeichen der Hoffnung.“

(rv 17.11.2014 no)








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