2014-11-16 13:25:10

Nigeria: „Demütigung historischen Ausmaßes“


Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat der Regierung Nigerias Versagen beim Schutz der Bevölkerung vor der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram vorgeworfen. „Mit falschen Versprechungen der Sicherheit und baldiger neuer Geländegewinne wird die Zivilbevölkerung hingehalten und getäuscht“, sagte Afrikareferent Ulrich Delius am Sonntag in Göttingen. Nord-Nigeria erlebe eine dramatische Massenflucht. Allein in den letzten drei Tagen seien mindestens 39 Menschen bei Angriffen der Islamisten gestorben.

Rund 800.000 Menschen sind nach Schätzungen des Hochkommissariats für Flüchtlinge der Vereinten Nationen (UNHCR) vor der Gewalt auf der Flucht. „Dass die Islamisten nun auch noch den Ort Chibok erobert haben, aus dem Boko Haram 219 Schülerinnen im April 2014 verschleppte, ist eine Katastrophe und eine Demütigung historischen Ausmaßes für die Regierung Nigerias“, unterstrich Delius. Noch vor wenigen Wochen habe Staatspräsident Jonathan Goodluck den Angehörigen eine baldige Befreiung der Entführten versprochen.

Nichts deute darauf hin, dass der Terror Boko Harams nachlassen werde. Bei der Einnahme der Stadt Hong am gestrigen Samstag hätten die Kämpfer eine bislang unbekannte Zahl von Menschen getötet, so die Gesellschaft für bedrohte Völker.

Das Bild zeigt Aktivisten, die sich für die Befreiung der in Chibok entführten Schülerinnen einsetzen.

(kna 16.11.2014 pr)








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