2014-11-16 10:06:04

Kardinal Woelki: „Direkt vor unseren Badestränden“


RealAudioMP3 Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat erneut die europäische Flüchtlingspolitik scharf kritisiert. „Direkt vor unseren Badestränden“ ertränken nach wie vor Tausende von Flüchtlingen im Mittelmeer, sagte der Erzbischof am Sonntag im Kölner domradio. Auch mehr als eineinhalb Jahre nach der ersten Reise von Papst Franziskus auf die Flüchtlingsinsel Lampedusa und seinem flammenden Appell gegen die Gleichgültigkeit gegenüber Flüchtlingen „läuft etwas gewaltig schief in Europa“.

Der katholische „Caritas-Bischof“ wandte sich gegen Einwände, wonach Europa nicht die Probleme der ganzen Welt lösen könne oder das Boot voll sei. Europa könne mehr tun. „Solange bei uns Luxusautos in edlen Glaspalästen ausgestellt werden, haben wir längst nicht all unsere Möglichkeiten ausgeschöpft“, sagte der Kardinal. „Solange in hohen, wohltemperierten Empfangshallen der Bank- und Versicherungskathedralen noch schicke Designersofas auf Kundschaft warten, sollte sich doch für Flüchtlingsfamilien eine menschenwürdige Schlafgelegenheit finden lassen.“

Der Erzbischof begrüßte, dass in Deutschland immer mehr Menschen bereit seien zu helfen und Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung stellten. Besonders Christen dürfe das Schicksal der Notleidenden und Vertriebenen nicht egal sein.

(domradio/kna 16.11.2014 pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.