25 christliche Familien in der Stadt Raqqa zahlen Schutzgelder an die Dschihadisten
des Islamischen Staates (IS). Das berichtet der Fidesdienst an diesem Samstag. Einst
lebten dort 1.500 christlichen Familien. Bei den Mitgliedern dieser kleinen armenischen
Gemeinde, handelt es sich um Menschen, die aus finanziellen oder gesundheitlichen
Gründen die Stadt nicht verlassen konnten. Sie sehen sich weiterhin extremistischen
islamistischen Praktiken ausgesetzt. Unter anderem müssen sie ab diesem Sonntag Schutzgeld
in Höhe von 535 US-Dollar zahlen. Dies teilt das arabische Nachrichtenportal ankawa.com
mit. Solche Summen sind für die christlichen Familien nicht bezahlbar, weshalb sie
ihre Wohnungen wahrscheinlich verlassen werden müssen.
Die so genannte „Jizya”-Steuer
wurde im 19. Jahrhundert für alle Nichtmuslime eingeführt, denen die Abgabe Schutz
vor Übergriffen und die freie Ausübung ihres Kultes garantieren sollte. In Raqqa verwandelte
die Milizionäre des IS die größte armenische Kirche in ein Büro für islamische Angelegenheiten
und Förderung der Scharia. In ihrer Hochburg beschlagnahmten die Milizionäre das Eigentum
der Christen und ließen Bibeln und christliche Bücher verbrennen. Mitglieder des Islamischen
Staates sollen auch den italienischen Jesuitenpater Paolo Dall'Oglio entführt haben,
der Ende Juli 2013 aus Raqqa verschleppt wurde.