2014-11-15 13:22:24

D: Kirche ruft zur Kundgebung gegen Rechts auf


RealAudioMP3 Vor zwei Wochen randalierten 4.500 Hooligans und Rechtsextreme in Köln und verletzten über 40 Polizisten. Die neue Allianz von Fussballprüglern und Rechtsextremen überraschte sogar den Verfassungsschutz. Jetzt konnten die ungleichen Partner erneut demonstrieren, diesmal in Hannover . Die katholische Kirche rief zu einer Gegendemonstration auf.

„Bunt statt Braun“: So hieß die Gegendemonstration eines Bündnisses, zu dem auch Hannovers katholische Kirche am Samstag in der Innenstadt einlud. Die Kundgebung richtete sich gegen den zeitgleich anberaumten Hooligan-Aufmarsch. Hannovers Propst Martin Tenge sagte, die Kundgebung wollte „ein deutliches Zeichen sein, dass Menschen aller kulturellen, nationalen und religiösen Herkunft in Deutschland ein versöhntes Miteinander leben wollen“. Besonders sollte sie den Muslimen Mut machen, „die selbst unter dem Missbrauch des Islam“ durch die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) litten. Der IS-Terror in Syrien und dem Nordirak bietet Rechten und Hooligans den Vorwand für ihre neuen Kraftdemonstrationen.

Bunt statt Braun

Zum Bündnis „Bunt statt Braun“ haben sich Verbände, Vereinigungen, Glaubensgemeinschaften, Kirchen, Gewerkschaften und politische Parteien zusammengeschlossen. Die Kundgebung wurde von allen Fraktionen des niedersächsischen Landtags unterstützt. Der Versuch der Landesregierung, den Aufmarsch von Rechtsextremen und Hooligans zu verbieten, war fehlgeschlagen. Das Verwaltungsgericht hatte das Verbot unter Auflagen aufgehoben.

Es waren rund 5.000 Hooligans und Sympathisanten, die am Samstag in Hannover demonstrierten. Das Gericht begrenzte ihre Kundgebung auf einen Ort hinter dem Hauptbahnhof und untersagte einen Demonstrationszug durch die Stadt.

Vermutlich Krawalle

Der Fußball-Fanforscher Gunter A. Pilz aus Hannover rechnete für Samstag mit Krawallen, weil die Kundgebung der Hooligans auch die linksautonome Szene auf den Plan rufe. Hooligans seien stark von Gewalt fasziniert und verabredeten sich gezielt zu Schlägereien, um sich einen „Kick“ zu holen. Allerdings hätten sie bei Demonstrationen in Mannheim und Dortmund gezeigt, dass sie auch friedlich bleiben könnten. Mit den Protesten gegen den Islamismus werben die Hooligans laut Pilz gezielt um gesellschaftliche Anerkennung.

(domradio/diverse 15.11.2014 mg)







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