Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat am Freitag einen dreitägigen Serbien-Besuch
begonnen. Der Patriarch wurde bei seiner Ankunft auf dem Flughafen von Belgrad von
hohen Kirchenvertretern sowie Außenminister Ivica Dacic begrüßt, wie das lokale Onlineportal
InSerbia.info berichtet. Höhepunkt des Besuchs soll die Verleihung eines Ehrendoktorats
der Belgrader Theologischen Fakultät an Kyrill I. sein. Am Samstag will der Moskauer
Patriarch ein Denkmal für Zar Nikolaus II. Romanow einweihen und einen Kranz für die
gefallenen russischen Soldaten niederlegen. Am Samstag findet ein Gottesdienst der
beiden Patriarch Kyrill von Moskau und Irinej von Belgrad in der dortigen St. Sava-Kathedrale
statt.
Die Beziehungen zwischen Serbien und Russland sind traditionell besonders
gut. Kyrill I. hatte den Balkanstaat bereits im Oktober 2013 besucht. Anlass des ersten
und bislang einzigen Besuchs Kyrills in Serbien waren die Gedenkfeiern zum 1.700-Jahr-Jubiläum
der sogenannten Mailänder Vereinbarung, die Glaubensfreiheit im antiken Römischen
Reich gewährte. Russische Medien hatten im August berichtet, dass Kyrill als erster
russischer Patriarch überhaupt im Zuge der Serbienreise auch eine Visite im Kosovo
plane, wo mehrere wichtige serbisch-orthodoxe Zentren liegen. Wie es heißt, könne
dieser Plan wegen der angespannten Lage jedoch nicht realisiert werden.