2014-11-13 11:24:23

Vatikan: Migration als Lebensrealität und Chance


Migration ist auch eine Chance. Darauf will eine internationale Vatikankonferenz zur Migrantenseelsorge hinweisen, die an diesem Dienstag in Rom startet. Fast 300 Experten aus 93 Ländern nehmen am 7. Weltkongress zur Migrantenseelsorge teil. Das einwöchige Seminar geht bis 21. November 2014 und findet an der Päpstlichen Universität Urbaniana zum Thema „Zusammenarbeit und Entwicklung in der Seelsorge der Migranten“ statt.

Die Migration von Frauen ist ein Schwerpunkt der internationalen Tagung. Fast 50 Prozent aller Migranten weltweit seien heute Frauen, die auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen ihre Heimat verlassen wollen oder müssen, informiert der Päpstliche Migrantenrat. Besonders hervorheben wolle die Konferenz den Beitrag der Migranten zum Kulturaustausch und Wissenstransfer. Sie stellt die Frage, wie das soziale Potenzial dieser Menschen gefördert und genutzt werden kann. Ebenso wolle man „eine angemessene Reaktion auf das Phänomen der Wirtschaftsmigration“ erarbeiten, über die Rechte von Migranten informieren und auf die größten Herausforderungen des Phänomens eingehen.

Nach einem Bericht der Vereinten Nationen ist die Zahl der Migranten seit 1990 weltweit um 50 Prozent gestiegen: 2013 waren es insgesamt 232 Millionen. Die meisten von ihnen leben auf der Nordhalbkugel, wurden jedoch in Entwicklungsländern geboren: In der Tat stammen 82 Millionen Migranten, das sind 60 Prozent aller im Norden lebenden Migranten, aus dem Süden der Welt. Die Zahl der Einwanderer, die vom Norden in den Süden gingen, beläuft sich dagegen nur auf 14 Prozent. Die meisten Migranten wandern laut UN-Statistik derzeit aus Mexiko ab, gefolgt von Indien, Russland, China, Bangladesch und der Ukraine. Wenn man nach Kontinenten geht, kommen die meisten Migranten aus Asien, dann Europa, Lateinamerika und der Karibik und schließlich aus Afrika.

Vorsitzender der internationalen Tagung ist der Präsident des päpstlichen Migrantenrates, Kardinal Antonio Maria Vegliò. Am ersten Tag der Konferenz wird auch der italienische Innenminister, Angelino Alfano, teilnehmen. Die vom päpstlichen Migrantenrat organisierte Veranstaltung endet am 21. November mit einer Audienz bei Papst Franziskus.

(rv 13.11.2014 kin/pr)










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