2014-11-12 11:58:17

Papst bei der Generalaudienz: Menschlicher Umgang ist wesentlich


RealAudioMP3 Die „Grundgrammatik“ eines jeden Geistlichen sollte der korrekte Umgang mit den Menschen sein. Daran hat der Papst an diesem Mittwoch tausende Pilger und Besucher auf dem Petersplatz erinnert. In seiner Katechese ging Franziskus bei der Generalaudienz weiter auf die Bedeutung des Weiheamtes ein. Ausgehend von den Briefen des Apostels Paulus erläuterte der Papst, dass Bischöfe, Priester und Diakone „gewisse Voraussetzungen“ erfüllen müssten.

„In seinen Pastoralbriefen an Timotheus und Titus beschreibt Paulus, wie ein Bischof, ein Geistlicher und die Diakone sein sollten, aber auch, wie jeder Gläubige sein soll. Neben der Gabe des Glaubens und des geistlichen Lebens – die nicht vernachlässigt werden dürfen, weil sie zum Leben gehören – braucht es ebenso eine Reihe menschlicher Qualitäten: Empfänglichkeit, Besonnenheit, Geduld, Milde, Zuverlässigkeit, Herzensgüte. Ohne diese Eigenschaften im Umgang mit den Mitmenschen ist kein wirklich freudiger und glaubwürdiger Dienst möglich. Das ist das Alphabet und die Grundgrammatik eines jeden Dienstamtes.“

Wie der Apostelfürst weiter anmahnte, müsse jeder, der einen Dienst für die Kirche übernehme, „die empfangene Gnade nicht vernachlässigen und sie neu entfachen“, so der Papst weiter.

„Wer ein Amt innehat, muss immer vor Augen halten, dass dies ein Geschenk der Liebe und Barmherzigkeit Gottes ist. Deshalb kann er nie eine autoritäre Haltung einnehmen. Wer sich dessen bewusst ist, wird als Hirte niemals in Versuchung geraten, sich in den Mittelpunkt zu stellen oder nur auf sich selbst zu vertrauen. Denn er weiß, dass er zuerst das Erbarmen Gottes braucht. Deshalb begegnet er seinen Mitmenschen in Demut und mit Verständnis.“

Wer ein Weiheamt innehat, müsse nicht nur den Glauben bewahren, fuhr Franziskus fort. Es gehe auch darum, den Mitmenschen zuzuhören.

„Die Mitbrüder im Weiheamt sind immer auch Lernende. So sollten sie eine neue Haltung einüben, die von Austausch, Teilen, Mitverantwortung und Gemeinschaft geprägt ist.“

Vor der eigentlichen Generalaudienz empfing der Papst eine Gruppe von Besuchern mit Behinderung sowie Senioren in der Halle Paolo VI., weil das Wetter in Rom regnerisch war. Ihnen sagte er scherzend:

„Nehmt Platz! Heute spielt das Wetter verrückt, und man weiß nicht so recht, ob es nun regnet oder nicht. Schaut euch die Generalaudienz auf dem Großbildschirm an, denn hier wird es euch besser gehen.“

(rv 12.11.2014 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.