Armenien: Bischöfe gedenken der Opfer des Völkermordes
Das Gedenken an die Opfer des Völkermordes an den Armeniern steht im Zentrum eines
Treffens armenischer Bischöfe aus aller Welt in Etschmiadzin. In der armenischen Stadt,
die Sitz des Oberhauptes der Armenischen Apostolischen Kirche ist, tritt die Synode
der armenischen Oberhirten noch bis Donnerstag zusammen. Karekin II., Oberster Patriarch
und Katholikos aller Armenier, eröffnete das Treffen am Dienstag gemeinsam mit dem
Katholikos von Kilikien, Aram I. Die Bischöfe wollen in Etschmiadzin die Veranstaltungen
zum 100. Jahrestag des Beginns des Genozids an den Armeniern im Osmanischen Reich
koordinieren.
Bereits am Montag hatten die armenischen Bischöfe aus aller
Welt im nahe gelegenen Jerewan die Gedenkstätte für die Opfer des Völkermordes der
Jahre 1915 bis 1923 besucht. Die beiden Katholikoi legten bei dieser Gelegenheit Kränze
nieder.
Das Morden hatte am 24. April 1915 auf Veranlassung der osmanischen
Regierung begonnen, die vom jungtürkischen „Komitee für Einheit und Fortschritt“ gestellt
wurde. Sie ließ führende armenische Politiker, Wissenschaftler, Künstler, Industrielle
und Journalisten im damaligen Konstantinopel verhaften.
Papst würdigte
Armenier als Märtyrer Bei einer Besuch Karekin II. im Vatikan hatte Papst
Franziskus die Armenier im Mai 2014 als bedeutsame Märtyrer des 20. Jahrhunderts gewürdigt.
Die Beziehungen zwischen katholischer und armenischer Kirche haben sich in den vergangenen
Jahren gefestigt. Dazu bei trug u.a. der Besuch von Papst Johannes Paul II. in Armenien
im Jahr 2001 und zahlreiche Besuche Karekin II. im Vatikan.