Die Ministerpräsidentin
von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, hat an diesem Montag Papst Franziskus getroffen.
Offiziell ging es dabei um Flüchtlinge in Deutschland. Doch auch persönliche Erinnerungen
des Papstes spielten bei der Privataudienz im Vatikan eine Rolle, verriet die Politikerin
im Anschluss im Interview mit Radio Vatikan. Bei der Begegnung überreichte Dreyer
dem Papst einen Brief. Es handelte sich um einen Gruß einer deutschen Gastwirtin aus
Boppard, bei der Jorge Mario Bergoglio wohnte, als er sich in der Vergangenheit in
Deutschland aufhielt. Dreyer erläuterte im Gespräch mit Radio Vatikan weitere Hintergründe
dazu:
„Der Papst hat sich daran erinnert, dass er für zwei, drei Monate
in Boppard war. Ich habe ihm als Geschenk einen Brief von Frau Schmitt überreicht,
bei der er damals gewohnt hatte. Sie ist schon über 90 Jahre alt, und sie hat ihm
handschriftlich ein paar Zeilen mitbringen lassen über mich. Das hat Franziskus sehr
berührt. Er hat gute Erinnerungen an unser Land, und das war schön zu hören.“
Ob
Franziskus die ehemalige Gastgeberin nochmals persönlich in Boppard treffen werde,
stehe freilich offen, so Ministerpräsidentin Dreyer:
„Der Papst ist natürlich
herzlich willkommen in unserem Land. Aber alles andere ist offen.“
Ihre
eigene Begegnung mit dem Papst sei sehr berührend gewesen, so die SPD-Politikerin
weiter, die selber katholisch ist. Bei der Audienz habe der Papst auch in persönlichen
Erinnerungen geschwelgt.
„Wir haben viele Themen miteinander besprochen.
Neben seinem Aufenthalt in Rheinland-Pfalz ging er auch auf seine Erinnerung an Jesuitenpater
Oswald von Nell-Breuning ein (bekannter Sozialphilosoph, Anm. d. Red.), den er persönlich
auch kannte und der in Trier lebte. Wir haben über das Thema Flüchtlinge gesprochen.
Rheinland-Pfalz nimmt ja zurzeit viele Flüchtlinge auf. Aber es ist für uns selbstverständlich
– und das ist dem Papst ein Anliegen – alle Menschen gut zu integrieren.“
Franziskus
habe den Tipp mitgegeben, auch „über den eigenen Tellerrand zu schauen“, so Dreyer
weiter. In diesem Kontext habe sie dem Papst ein Partnerschaftsprojekt mit Ruanda
vorgestellt, so die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz weiter:
„Das
war für ihn so wichtig, uns zu sagen, wir sollten da so weiter machen. Als wir uns
damals (1982, Anm. d. Red.) dafür entschieden haben, war es auch ein Anliegen, aus
unserem Land hinauszuschauen und zu überlegen, wie man eine solche Partnerschaft entwickeln
könnte. Es ist eine Graswurzelpartnerschaft. Der Heilige Vater hat dies sehr positiv
kommentiert und uns ermuntert und ermutigt, weiterzumachen in dieser Form.“