Franziskus an Evangelikale: „Neue Etappe der Zusammenarbeit"
Papst Franziskus erhofft
sich eine „neue Etappe in den Beziehungen zwischen Katholiken und Evangelikalen“.
Das sagte der Papst an diesem Donnerstag zu Angehörigen der Evangelischen Weltallianz,
die er zu einer Audienz im Vatikan empfing. Franziskus warb dabei auch für eine engere
Zusammenarbeit, damit katholische und evangelikale Gläubige gemeinsam auf bessere
Weise den Auftrag erfüllen können, die Frohe Botschaft bis an die äußersten Grenzen
der Welt zu tragen. Zugleich räumte der Papst ein, dass auch heute „Rivalitäten und
Konflikte“ zwischen Katholiken und Evangelikalen bestehen.
„Die Wirksamkeit
unserer Verkündigung wäre sicher größer, wenn die Christen ihre Spaltungen überwänden
und gemeinsam die Sakramente feierten, gemeinsam das Wort Gottes verkünden und die
Nächstenliebe bezeugen könnten.“
Der theologische Dialog zwischen dem Päpstlichen
Einheitsrat und der weltweiten Vertretung der Evangelikalen habe aber bereits „neue
Perspektiven eröffnet, Missverständnisse geklärt und Wege zur Überwindung von Vorurteilen
gewiesen", sagte Franziskus weiter. Beide Seiten könnten und sollten sich gegenseitig
inspirieren und voneinander lernen.
„Ich wünsche mir, dass diese Beratungen
weiterhin unser gemeinsames Zeugnis und unsere evangelisierenden Anstrengungen beseelen
können: „Wenn wir wirklich an das freie und großherzige Handeln des Geistes glauben,
wie viele Dinge können wir voneinander lernen! Es handelt sich nicht nur darum, Informationen
über die anderen zu erhalten, um sie besser kennen zu lernen, sondern darum, das,
was der Geist bei ihnen gesät hat, als ein Geschenk aufzunehmen, das auch für uns
bestimmt ist (Evangelii Gaudium, 246).“
Franziskus hat schon mehrmals mit
hoher Wertschätzung von (und mit) evangelikalen Gläubigen gesprochen. Ihre Gemeinden
sind etwa in Argentinien stark vertreten. Die Evangelische Weltallianz vertritt nach
eigenen Angaben rund 600 Millionen Evangelikale in 128 Ländern.