An der Spitze des Zentralrats der Juden in Deutschland wird es zum Jahresende einen
Wechsel geben. In einem Brief an das Direktorium des Zentralrats gab Präsident Dieter
Graumann bekannt, dass er bei der satzungsgemäß anstehenden Neuwahl am 30. November
nicht noch einmal für das Amt des Präsidenten kandidieren werde. Das teilte der Zentralrat
am Freitag in Frankfurt mit.
Die Entscheidung sei ihm schwergefallen, erklärt
Graumann. „Die Aufgabe im Zentralrat war mir immer absolute Herzenssache, der ich
mich stets mit großer Hingabe und Leidenschaft gestellt habe. Es ist aber auch ein
Ehrenamt, das mir außergewöhnlich viel an Kraft und Zeit abgefordert hat“. Er freue
sich nun darauf, „mehr Zeit für Familie und Privatleben zu haben.“
Graumann
bekleidet das Amt des Zentralratspräsidenten seit 2010. Er wurde am 20. August 1950
als Sohn polnischer Holocaust-Überlebender in Ramat Gan bei Tel Aviv geboren. Der
64-jährige Volkswirtschaftler setzte sich im Lauf seiner bisherigen Amtszeit unter
anderem für eine bessere Integration von Zuwanderern und Jugendlichen in den jüdischen
Gemeinden ein.