Das mediale Interesse in die vor zwei Wochen zu Ende gegangene Versammlung der Bischofssynode
ist nicht überraschend gekommen: Schließlich ging es ja um wesentliche Dinge des menschlichen
Lebens, um Ehe, Familie und Sexualität. Das sagte der Generalsekretär der Bischofssynode,
Kardinal Lorenzo Baldisseri, einer Gruppe von britischen Parlamentariern, die das
Synodensekretariat an diesem Donnerstag besuchten. Aber auch wenn viele Medien vor
allem die Spannungen betont hätten, habe es in der Synodenaula etwas anders ausgesehen,
andere Dinge seien wichtiger gewesen.
Der Gruppe erklärte Baldisseri die Entwicklung
der Synode seit Papst Paul VI., fügte aber hinzu, die Struktur sei im Lauf der Zeit
„müde geworden“, sie habe Erneuerung gebraucht. Darauf habe auch Papst Franziskus
in dem Interview mit Jesuitenzeitschriften im September 2013 hingewiesen: Von den
orthodoxen Geschwistern im Glauben könne die Kirche noch viel über die Bedeutung bischöflicher
Kollegialität und der Tradition der Synodalität lernen, zitierte Baldisseri.
Papst
Franziskus wolle eine solche Belebung der Synode, sie solle Resonanzraum und Ort für
echten Dialog sein, außerhalb der vatikanischen Kurie und nur dem Papst und den Bischöfen
verantwortlich. Deswegen sei die Wiederentdeckung des Prozessgedankens einer Synode
so wichtig gewesen, sie habe die gerade zu Ende gegangene Versammlung der Synode bestimmt.
In der Synode gehe es nicht um Abstimmung über kirchliche Lehre, sondern darum, sich
vom Herrn leiten zu lassen; sie sei ein geistlicher Prozess.