2014-10-24 12:47:00

Venezuela: Krise führt zu Arzneimittelmangel und Epidemien


Die schwere soziale Krise in Venezuela ist nur durch Dialog zwischen der sozialistischen Regierung von Präsident Nicolas Maduro und der bürgerlichen Opposition lösbar. Das hat der Vorsitzende der Bischofskonferenz des Landes und Bischof von Cumaná, Diego Rafael Padrón Sánchez, gegenüber Medienvertretern in Madrid in dieser Woche betont. Die Kirche fördere diesen Dialog und analysiere die sozialen Probleme des Landes aus einer „pastoralen Sichtweise“. Aus einer nicht-politischen Perspektive versuche die Kirche die Rolle des Vermittlers zu übernehmen, auch wenn dieser Prozess nur sehr langsam vorranginge, erläuterte der Bischof.

Die hausgemachte Krise hat laut Padrón Sánchez ihren Ursprung in den wirtschaftlichen Fehlentscheidungen der Regierung. Massenprivatisierungen führten zu galoppierenden Verbrauchspreisen. Das Land selbst würde nur noch von importierter Ware leben und nichts selbst produzieren oder exportieren. „Wenn man Medizin oder Lebensmittel kaufen will, so ist die Antwort immer: das gibt es nicht“, beschreibt der Bischof die Situation in Venezuela. Der Mangel an Arzneimitteln habe sich drastisch auf die Verbreitung der Epidemie des Chikungunya-Fieber, das dem Dengue-Fieber ähnelt, ausgewirkt. In weniger als drei Wochen hätten sich 65.000 Menschen mit dem Fieber angesteckt.

Gewaltsame Ausschreitungen zwischen Anhängern der Opposition und der Regierungspartei in Venezuela forderten von Februar bis April 2014 mehr als 40 Tote. Die Proteste sind derzeit zwar abgeflaut, doch die Krise ist noch lange nicht politisch gelöst.


Das Foto dokumentiert Desinfektionsmaßnahmen im Kampf gegen das Chikungunya-Fieber in Venezuela.
(rv 24.10.2014 no)








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