2014-10-24 15:37:30

Vatikan: Ackerboden, Arbeit und ein Dach über dem Kopf"


Ein „Welttreffen von Volksbewegungen“ findet Anfang nächster Woche im Vatikan statt. Die Begegnung kommt auf Anregung von Papst Franziskus zustande, hieß es bei der Vorstellung des Ereignisses an diesem Freitag im vatikanischen Pressesaal. Mit einbezogen sind der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden sowie die Päpstliche Akademie für Wissenschaften unter ihrem argentinischen Präsidenten Bischof Marcelo Sanchez Sorondo. Die vertretenen Volksbewegungen setzen sich unter anderem für Kleinbauern, landlose Landarbeiter, Migranten und andere rechtlose Arbeiter in prekären Verhältnissen ein, so auch Jugendliche ohne feste Arbeitsverträge. Sie sind nicht nur, aber auch katholischer Inspiration, erklärte der Argentinier Juan Grabois, der seinen eigenen Angaben zufolge an der Seite des damaligen Erzbischofs von Buenos Aires, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, für die soziale Wiedereingliederung entrechteter und verarmter Menschen nach dem Zusammenbruch der argentinischen Wirtschaft kämpfte:

„Dieses Welttreffen der Volksbewegungen vereint Basis-Organisationen aus allen fünf Kontinenten, die sich für Menschen einsetzen, deren Recht auf anständige Arbeit, menschenwürdiges Wohnen und fruchtbares Ackerland beschnitten wird.“

Die Volksbewegungen haben in Lateinamerika eine gewisse Stärke erreicht, sagte Grabois. Auch traditionelle und christliche Gewerkschaften werden sich an dem Treffen in Rom beteiligen.

„Unser Treffen antwortet hauptsächlich auf konkrete, einfache Ziele, die wir alle teilen, und die wir alle für unsere Kinder und Enkel wollen, die aber gleichzeitig für die Mehrheit der Bevölkerung, wie es aussieht, in immer weitere Ferne rücken: Ackerboden, Arbeit und ein Dach über dem Kopf. Das ist nichts, was ideologische Interpretationen herausfordert: das ist die Soziallehre der Kirche. Wir wollen keine abstrakte Debatte, sondern eine Perspektive, am Wandel zu bauen.“

„Sowohl als Kirche wie als Gesellschaft müssen wir lernen, die Ausgeschlossenen einzuschließen“, betonte Kardinal Peter Turkson, der Präsident des Päpstlichen Friedensrates, bei der Vorstellung des Treffens. Unter Verweis auf das Apostolische Schreiben „Evangelii Gaudium“ von Franziskus sagte der afrikanische Kurienkardinal:

„Essentiell ist es, zunächst demütig zuzuhören: nicht nur den Leiden, sondern auch den Hoffnungen, Erwartungen und Vorschlägen, die die an den Rand Gedrängten selbst haben. Sie müssen Protagonisten ihres eigenen Lebens sein, nicht nur passive Empfänger der Sozialpläne anderer.“

Das Welttreffen der Volksbewegungen in Rom dauert von 27. bis 29. Oktober. Tagungsort ist die Päpstliche Universität Salesianum, am Dienstag die Alte Synodenaula im Vatikan. Ebenfalls am Dienstag wird Papst Franziskus die Teilnehmer in Audienz empfangen.


Das Bild zeigt eine junge Wanderarbeiterin mit ihren Kindern, in China.

(rv 24.10.2014 gs)








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