Die islamistische Sekte Boko Haram hat in Nigeria offenbar weitere 60 Mädchen entführt.
Wie der italienische katholische Pressedienst „Misna“ am Donnerstag unter Berufung
auf Augenzeugen berichtete, stürmten rund 100 bewaffnete Boko Haram-Anhänger das Dorf
Waga Mangoro im Nordosten des Landes, erschossen zwei Männer, brannten Wohnhäuser
und Geschäfte nieder und verschleppten 40 Mädchen. Weitere 20 junge Frauen hätten
sie in der Ortschaft Grata in ihre Gewalt gebracht, hieß es. Unterdessen findet derzeit
im nigerianischen Parlament eine Debatte über die Billigung des von Präsident Goodluck
Jonathan beantragten Sonderfonds im Umfang von einer Milliarde Dollar zur Aufrüstung
im Kampf gegen Boko Haram statt.
Vergangene Woche hatten Medien zunächst von
einer möglichen Freilassung der 200 Mädchen berichtet, die im April von Boko Haram-Anhängern
entführt worden waren. Die nigerianische Armee hatte bei Verhandlungen mit der Terrorgruppe
offenbar einen Waffenstillstand geschlossen. Dabei hatten die Terroristen eine Freilassung
der Schülerinnen in Aussicht gestellt. Die Bedingungen dafür sollten bei weiteren
Verhandlungen in dieser Woche in der Hauptstadt des Tschad, Ndjamena, ausgehandelt
werden. Bislang wurde über eine Freilassung dieser Mädchen nichts bekannt.
Das
Bild zeigt die Mutter eines der in Nigeria entführten Schulmädchen. Die siebzehnjährige
Rose Daniel wurde im April zusammen mit über 200 Mädchen von Boko Haram entführt.