Caritas Deutschland strebt einen höheren Frauenanteil in Führungspositionen an. „Eine
kirchliche Organisation mit dem Anspruch, zu mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft
beitragen zu wollen, muss zu ihrer eigenen Glaubwürdigkeit auch mehr Geschlechtergerechtigkeit
ermöglichen“, betont Caritas-Präsident Peter Neher an diesem Donnerstag anlässlich
der Abschlusskonferenz „Gleichgestellt in Führung gehen“ in Frankfurt. So sei in einer
Organisation, in der rund 80 Prozent der Mitarbeitenden Frauen sind, ein Frauenanteil
von unter 20 Prozent auf den Führungsebenen der Geschäftsführung, der Vorstände und
Aufsichtsräte nicht vermittelbar. Organisationen, die vor allem auf Männer setzten,
entgingen viele Talente.
Um Frauen ebenso wie Männern zu ermöglichen, Führungs-
und Familienverantwortung zu realisieren, hat der Verband das Projekt „Gleichgestellt
in Führung gehen“ initiiert: Unternehmen der Caritas sollen Fragen der Vereinbarkeit
offensiv als ein Thema behandeln, das beide Geschlechter betrifft. An fünf Pilotstandorten
werden zudem Maßnahmen erprobt, die Voraussetzungen für die Erhöhung des Frauenanteils
in Führungspositionen schaffen sollen.