2014-10-22 12:35:21

Vatikanvertreter beim Europarat: Große Erwartungen an Papstansprache


RealAudioMP3 Gut einen Monat vor dem Papstbesuch im Europaparlament blicken wir nach Straßburg. Der neue Ständige Beobachter des Vatikans beim Europarat, Monsignor Paolo Rudelli, spricht von großen Erwartungen der Abgeordneten. Franziskus wird am kommenden 25. November vor dem Europaparlament und als erster Papst auch vor dem Europarat sprechen. Rudelli trat im September die Nachfolge von Aldo Giordano an. Der erfahrene Diplomat sagte im Interview mit Radio Vatikan:

„Ich bin erst seit einigen Tagen hier in Straßburg… Der Besuch von Papst Franziskus ist ein großes Geschenk! In allen Institutionen des Europa-Rates sind die Erwartungen enorm groß. Alle sind gespannt, was Papst Franziskus Europa zu sagen hat.“

Als bislang einziger Papst hatte Johannes Paul II. 1988 vor dem Europaparlament gesprochen. Benedikt XVI. war eingeladen worden, konnte aber vor seinem Amtsverzicht nicht mehr nach Straßburg kommen. Papst Franziskus‘ Besuch in Frankreich ist dessen erste Reise in ein EU-Land außerhalb Italiens. Albanien, das der Papst unlängst besuchte, ist noch kein Mitglied der Europäischen Union. Was kann die Papstvisite in Straßburg für eine Bedeutung für die Staatengemeinschaft haben? Das wollte Radio Vatikan vom Vatikanvertreter beim Europarat wissen. Monsignor Rudelli:

„Naja, man könnte es mit einer Wiederentdeckung der eigenen Identität und der eigenen Mission gleichsetzen. Der Europarat repräsentiert in gewisser Weise Europa in ausgedehnter Form – wie man einst zu sagen pflegte, vom Atlantik bis zum Ural. Der Rat repräsentiert die Diversität der europäischen Völker, die auch eine tiefe Verbundenheit eint. Hier und jetzt diese Einheit wiederzuentdecken, zu verstehen, was macht sie zu Europäern und was eint sie in ihrer Diversität – das ist nun die Aufgabe von Europa. Und auf dieser Suche nach der europäischen Identität die eigenen Wurzeln wiederzuentdecken, die Ursprünge – wer sind wir Europäer – das ist sicher sehr wichtig.“

Rudelli sieht Papst Franziskus‘ Besuch in Straßburg gleichzeitig als große Wertschätzung von Europa. Straßburg sei als Stadt auch Symbol für die Europäische Union, so der Vatikanvertreter.

Die Mitglieder des Europäischen Parlaments sind die Vertreter der europäischen Bürgerinnen und Bürger. Sie werden in direkten Wahlen alle fünf Jahre neu gewählt. Gemeinsam mit dem Rat der Europäischen Union bildet das Parlament die gesetzgebende Gewalt der EU.

(rv 22.10.2014 no)









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