2014-10-21 16:17:39

Pakistan: Trend zu Islamisierung?


Der Vorsitzende der Pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Joseph Coutts, beobachtet einen Trend zu Islamisierung seines Landes. Der Druck, den einige wenige Extremisten auf die Regierung ausübten, sei eine Gefahr für die Demokratie und damit auch für die Christen des Landes, erklärte Coutts am Dienstag in München. Bereits jetzt lebten die Christen in Pakistan in „einem Zustand der ständigen Anspannung, wenn nicht sogar Angst“ vor Angriffen. Eine Atmosphäre der Intoleranz habe zur Folge, dass die religiösen Minderheiten nicht so sehr von der Regierung als von „wütenden Mobs“ verfolgt würden. Dazu trage auch das sogenannte Blasphemie-Gesetz bei, das von vielen dazu missbraucht werde, Christen anzugreifen. Asia Bibi, eine pakistanische Christin, die angeblich den Propheten Mohammed beleidigt haben soll und nach diesem Gesetz zum Tode verurteilt wurde, sei dafür ein Beispiel.

„Unsere Präsenz ist viel größer als unsere Anzahl“
Der Erzbischof von Karachi, der größten Stadt Pakistans, betonte aber auch, dass es viele moderate Muslime gebe. Mit diesen führe die Kirche einen sehr guten Dialog. Die Christen seien keine stille Minderheit, sondern auch in der Regierung vertreten. „Unsere Präsenz ist viel größer als unsere Anzahl“, betonte Coutts. Auch wenn die Gläubigen Diskriminierung erlebten, akzeptiere die pakistanische Regierung die Arbeit der Kirche in Bildung, medizinischer Versorgung und Katastrophenhilfe. Pakistan habe viele positive Seiten, das zeige auch die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai aus dem Nordwesten des Landes. Coutts äußerte sich bei einem Besuch im Münchner missio-Haus.

(kna 21.10.2014 pr)








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