Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) kritisiert das Bürgerbegehren gegen
die Finanzierung des 100. Katholikentags 2016 in Leipzig. „Das Bürgerbegehren arbeitet
ganz eindeutig mit Unwahrheiten“, sagte ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper am Montagabend
in Leipzig. Der Katholikentag sei keineswegs eine geschlossene Veranstaltung, sondern
für alle offen. Er fördere den basisdemokratischen Dialog und bringe der Messestadt
auch einen ökonomischen Gewinn. Das ZdK richtet den Katholikentag in der Messestadt
gemeinsam mit dem Bistum Dresden-Meißen aus.
Ein Bürgerbegehren sammelt derzeit
Unterschriften gegen den Stadtratsbeschluss, das christliche Großevent mit einer Million
Euro zu unterstützen. Bis zum 16. Dezember müssten zunächst 25.000 Leipziger für das
sogenannte Einleitungsquorum unterschreiben. Dann käme es binnen drei Monaten zu einem
Bürgerentscheid. Der Stadtrat hatte den Zuschuss am 17. September beschlossen. Vorausgegangen
war eine heftige, monatelange Debatte über Höhe und Sinn der Subvention.
Vesper
räumte ein: „Der Katholikentag ist das erste große Opfer der Tebartz-van-Elst-Affäre.“
Seitdem habe sich die Wahrnehmung von Kirche und Finanzen völlig verschoben. Er warne
aber davor, den Katholikentag nur als eine ökonomische Frage zu sehen.