2014-10-20 12:49:33

Kardinal Tagle: „Offene Frage“


Die Frage, ob Geschiedene nach einer Wiederheirat doch zur Kommunion zugelassen werden sollen, bleibt „offen“. Das betont der Erzbischof von Manila auf den Philippinen, Kardinal Luis Antonio Tagle, im Gespräch mit der italienischen Tageszeitung „La Stampa“. Tagle war einer der delegierten Präsidenten der Außerordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode zu Ehe- und Familienpastoral, die am Sonntag im Vatikan zu Ende gegangen ist. Dass nicht alle Punkte des Schlussdokuments der Synode bei der Abstimmung die nötige Zweidrittelmehrheit erhalten hätten, könne man nicht als „Niederlage“ deuten; eine „Spaltung“ der Synode habe es nicht gegeben, so Tagle. „Ich glaube wirklich nicht, dass man die Abstimmung über die ‚relatio synodi’ so definieren kann“, sagte der Kardinal. „In einem synodalen Prozess sind Zuhören und Redefreiheit das Wichtigste; die Synode ist keine Schlacht und auch nicht das Ergebnis einer Strategie. Vielleicht haben das einige so gesehen, aber das ist nicht die Perspektive der Synode.“


Die zwei Wochen der Synodenversammlung haben nach Ansicht des philippinischen Kardinals „den Ist-Zustand und die existierenden Probleme“ bei der Ehe- und Familienpastoral „klar hervortreten lassen“. Ihm sei nicht bekannt, „dass irgendjemand versucht hätte, den emeritierten Papst Benedikt in eine Art ,Fronde' gegen den Papst hineinzuziehen“. Die ‚Stampa’ bringt auch Äußerungen des italienischen Kardinals Velasio De Paolis. Dieser erklärt, man könne „nicht über alles diskutieren“; es sei „ein Irrtum, mehr auf die Leute zu hören als auf die Glaubenswahrheit“.

(ansa 20.10.2014 sk)








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