Am 9. November jährt sich zum 25. Mal der Fall der Berliner Mauer. Christen in ganz
Deutschland feiern dieses Ereignis mit zahlreichen Aktionen und Gottesdiensten. Sie
wollen Gott danken und loben, dass er dieses Wunder vollbracht hat. Anlässlich des
Jubiläums nehmen Pilger an einer Gebetswanderung entlang der ehemaligen innerdeutschen
Grenze teil. Sie ist Teil der Initiative „Danken.Feiern.Beten“. Die Wanderung begann
am „Tag der deutschen Einheit“ (3. Oktober) an zwei verschiedenen Orten – in Posseck
bei Hof und in Lübeck. Seitdem pilgern zwei Gruppen von Süden und Norden aufeinander
zu. Am 9. November werden sie in Braunlage im Harz zusammentreffen und einen evangelischen
Gottesdienst feiern. Auf dem Weg entlang der früheren Zonengrenze – sie wurde wegen
des Schießbefehls der DDR-Grenztruppen auch „Todesstreifen“ genannt – nehmen sich
die Pilger Zeit für Andachten und Gebete. Die täglichen Etappen betragen zwischen
16 und 22 Kilometer. Bisher haben sich rund 200 Personen an der Wanderung beteiligt.
Der älteste Teilnehmer ist 80 Jahre und legt die gesamte Nordroute zurück.
Die
zentrale Gedenkveranstaltung zum Mauerfall wird am 9. November in Berlin stattfinden.
Sie beginnt in der Gedenkstätte Berliner Mauer (Bernauer Straße). In der dortigen
Kapelle wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einer Morgenandacht sprechen.
Zu den geladenen Gästen gehören Zeitzeugen und Bürgervereine. Die Kanzlerin wird auch
eine neue Dauerausstellung in dem umgebauten Dokumentationszentrum der Gedenkstätte
einweihen. Die Feierlichkeiten umfassen ferner einen Festakt, ein Bürgerfest am Brandenburger
Tor und ein Gedenken an die Maueropfer. Während des Jubiläumsfestes beleuchten 8.000
weiße Luftballons auf 15 Kilometern den ehemaligen Mauerverlauf als „Lichtgrenze“.
Katholische, evangelische und freikirchliche katholische Gemeinden laden am 9. November
zu einem Gottesdienst im Mauerpark ein. „Viele Menschen haben die Mauer zum Einsturz
gebracht – mit vielen möchten wir feiern“, heißt es in der Ankündigung.
In
Magdeburg ziehen Bürger in drei Sternmärschen zum Dom und feiern dort einen ökumenischen
Dankgottesdienst. Startorte sind ehemalige Einrichtungen der Stasi und der SED. Die
drei Märsche haben jeweils ein Stichwort: Einheit, Freiheit und Wunder. Die ersten
eintreffenden 25 Paare mit einem Partner aus dem Westen und einem aus dem Osten Deutschlands
erhalten Blumen. Im oberfränkischen Hof erinnern evangelische und katholische Christen
zusammen mit Gästen aus der Partnerstadt Plauen (Vogtland) in einem Dankgottesdienst
an den Mauerfall. (idea 20.10.2014 sk)