2014-10-20 15:18:44

Bolivien: Bischöfe fordern mehr Kritikfähigkeit


Die Bischöfe fordern vom wiedergewählten Präsidenten Evo Morales mehr Offenheit für Kritik an seiner Amtsführung. „Wenn eine Person jegliche Kritik zurückweist, dann hat sie nicht die Fähigkeit, nach innen zu blicken, und ist der Überzeugung, dass sie alles richtig macht.“ Dies sagte der Generalsekretär der Bolivianischen Bischofskonferenz und Bischof von El Alto, Eugenio Scarpellini, der Tageszeitung „La Prensa“. Zugleich nahm Scarpellini die katholischen Radiosender Fides und Erbol gegen Morales in Schutz, der sie nach seinem Wahlsieg wegen regierungskritischer Beiträge als seine „ersten Feinde“ bezeichnet hatte. Die Bischöfe stünden „voll hinter diesen beiden Sendern“, sagte Scarpellini. Sie hingen zwar nicht direkt von der Bischofskonferenz ab, repräsentierten aber „die Präsenz und die Arbeit der katholischen Kirche in Bolivien“.

Die staatliche Wahlbehörde hatte Morales am Wochenende offiziell zum Sieger der Wahl vom 12. Oktober erklärt. Der 54-jährige Politiker der „Bewegung zum Sozialismus“ (MAS) konnte demnach 61 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Die Auszählung war von schweren technischen Pannen begleitet. Morales tritt seine dritte Amtszeit an. Die Opposition wirft den regierenden Sozialisten Wahlbetrug vor. Sie kündigte an, die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) einzuschalten.


Das Bild zeigt den bolivianischen Präsidenten Evo Morales.

(kna 20.10.2014 no)








All the contents on this site are copyrighted ©.