Vatikan sieht Fortschritte im Verhältnis zu Vietnam
Der Vatikan hat das Treffen des vietnamesischen Ministerpräsidenten Nguyen Tan Dung
mit Papst Franziskus als „wichtigen Schritt“ auf dem Weg zu besseren bilateralen Beziehungen
bezeichnet. Der Papst habe die religionspolitischen Aussagen der neuen vietnamesischen
Verfassung aus dem vergangenen Jahr und Erleichterungen für den nicht-residierenden
Vatikan-Repräsentanten gelobt, hieß es in einer vatikanischen Erklärung nach der Begegnung
am Samstag. Franziskus und Vietnams Regierungschef sprachen ferner über den Beitrag
der katholischen Kirche zur Entwicklung des sozialistischen Landes sowie die Friedenspolitik
im Fernen Osten. Das Land hatte 1975 die diplomatischen Beziehungen zum Vatikan abgebrochen.
Der
Vatikan und Vietnam bemühen sich seit längerem um eine Annäherung. Dazu besteht eine
vatikanisch-vietnamesische Arbeitsgruppe. Nach ihrem jüngsten Treffen Mitte September
in Hanoi hatte der Vatikan Fortschritte gelobt. Die Arbeitsbesuche des nicht-residierenden
päpstlichen Repräsentanten mit Sitz in Singapur, Erzbischof Leopoldo Girelli, seien
von Staats wegen erleichtert worden. Der Heilige Stuhl bekräftigte damals seinen Wunsch
nach vollen diplomatischen Beziehungen mit Vietnam.
Seit den 1990er Jahren
verhandeln Delegationen unter Leitung der jeweiligen Vize-Außenminister ein- bis zweimal
jährlich über aktuelle Kirchenfragen einschließlich der Ernennung von Bischöfen.