2014-10-19 07:58:31

D: Freiburger Erzbischof gegen Suizidbeihilfe


Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hat die von einigen Politikern geforderte rechtliche Zulassung einer ärztlichen Beihilfe zur Selbsttötung als ein „Signal in die falsche Richtung“ bezeichnet. Wenn Tötung auf Verlangen oder ärztliche Suizidbeihilfe zu einer „normalen Option“ am Lebensende werde, wirke sich das auf die Gesellschaft als Ganze aus, sagte der Erzbischof am Samstag in Bad Wurzach. Menschen in psychischen Belastungssituationen und Krisen neigten zur Nachahmung und organisierte Suizidbeihilfe suggeriere soziale Akzeptanz, kritisierte der Erzbischof. „Aus der Möglichkeit für Wenige“ könnte schleichend eine Pflicht für Viele werden. Suizid dürfe nicht „gesellschaftsfähig“ werden, mahnte Burger.

Zudem setze eine solche Regelung Schwerkranke und Sterbende unter den Druck, ihr Dasein rechtfertigen zu müssen. Aufgabe einer „verantwortlichen Hilfe im Sterben“ kann nach Ansicht des Erzbischofs nur sein, Sterbenden „die letzte Wegstrecke“ des Lebens zu erleichtern. Er fordert den Ausbau der Palliativ-Medizin und mehr Hospiz-Arbeit.

Am Freitag sprachen sich die deutsche Ärzteschaft und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) erneut gegen Beihilfe zum Suizid aus. Sie lehnten das Positionspapier einiger Parlamentarier um Bundestagsvizepräsident Peter Hintze (CDU) und den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach zur Sterbehilfe entschieden ab. Die Abgeordneten wollen Ärzten ausdrücklich unter bestimmten Voraussetzungen die Beihilfe zur Selbsttötung erlauben.

(kna 19.10.2014 mg)







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