2014-10-16 13:29:24

Armenien: Patriarchengipfel mit Appell gegen religiöse Fanatiker


Die Patriarchen der Armenier und der syrisch-orthodoxen Kirche haben den Terrorismus im Nahen Osten angeprangert. „Wir hoffen, dass es gelingen wird, durch den 'Krieg gegen den Terror' im Irak und in Syrien Frieden in der Region herzustellen, so dass die zur Flucht gezwungenen Menschen in ihre Heimstätten zurückkehren können“, betonten der armenisch-apostolische Katholikos-Patriarch Karekin II. und der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Aphrem II. am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung. Sie wurde aus Anlass des Armenien-Besuchs des syrischen Patriarchen am nahe der Hauptstadt Jerewan gelegenen Patriarchatssitz von Wagharschapat (Etschmiadzin) unterzeichnet. In der Erklärung werden alle „terroristischen Gruppen und religiösen Extremisten“ und alle Gewalttaten gegen „Christen, Muslime, Jesiden und andere“ verurteilt.

Tiefe Sorge

Die Situation im Nahen Osten sei zutiefst besorgniserregend, so die Patriarchen: „Die Länder des Nahen Ostens, des Ursprungsorts der monotheistischen Religionen, wo Angehörige unterschiedlicher Religionen Jahrhunderte hindurch Seite an Seite gelebt und gearbeitet haben, gehen durch eine große Krise.“ Die internationale Gemeinschaft müsse weiterhin in Syrien humanitäre Hilfe, vor allem finanziell und auf medizinischem Gebiet, leisten.

Mit Bezug auf den Beginn des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren erinnern die beiden Patriarchen daran, dass die Armenier damals 1,5 Millionen Opfer zu beklagen hatten und einen großen Teil ihres Landes verloren, während die syrisch-orthodoxen Christen 500.000 Opfer betrauern. Das Gedenken gelte den armenischen und syrischen Märtyrern „und allen anderen Opfern des Ersten Weltkriegs“. Karekin II. und Ignatius Aphrem II. laden „die ganze christliche Welt“ ein, sich 2015 beim 100-Jahr-Gedenken des Beginns der Christenverfolgung durch die vom „Komitee für Einheit und Fortschritt“ („Jungtürken“) gestellte osmanische Regierung im Gebet zu vereinen. Die zivilisierte Menschheit müsse die gegen das armenische und das syrisch-orthodoxe Volk sowie gegen andere christliche Gemeinschaften begangenen Verbrechen anerkennen und verurteilen.

(kap 16.10.2014 mg)







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