2014-10-15 12:02:17

Audienz: „Für den Christen ist die Hoffnung ein Warten"


RealAudioMP3 Über die „letzten Dinge“ hat Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz gesprochen. „Was wird am Ende aus dem Volk Gottes? Was wird aus jedem von uns? Was haben wir uns zu erwarten?“ „Dann werden wir immer beim Herrn sein“, habe der Apostel Paulus die diesbezügliche Frage der Gemeinde von Thessaloniki beantwortet; es seien mit die schönsten Worte des Neuen Testaments, erklärte Franziskus und wiederholte den Paulus-Satz drei Mal mit den Pilgern auf dem Petersplatz: „Dann werden wir immer beim Herrn sein.“ Und das sei die Kirche:

„Sie ist das Volk Gottes, das Jesus, dem Herrn, folgt und sich jeden Tag auf die Begegnung mit ihm vorbereitet, wie eine Braut auf die Begegnung mit dem Bräutigam“.

Die Kirche sei aber nicht nur dazu gerufen, Braut zu sein, sondern auch „neues Jerusalem“, also Stadt. Stadt – „Symbol des Zusammenlebens und der menschlichen Beziehung“, fuhr Franziskus fort. In einer solchen Kirche werde es „keine Isolierung“ mehr geben, „keine Trennung nach welchen Kriterien auch immer: sozialer, ethnischer oder religiöser Natur; sondern wir werden eins sein in Christus“. Das sei die Hoffnung des Christen.

„Seht, die christliche Hoffnung ist nicht bloß ein Wunsch, sie ist kein Optimismus. Für den Christen ist die Hoffnung ein Warten, ein sehnsuchtsvolles, leidenschaftliches Warten auf die endgültige Erfüllung eines Geheimnisses: des Geheimnisses der Liebe Gottes, in der wir wiedergeboren sind und bereits leben. Und es ist Warten auf jemanden, der bald kommt: auf Christus, den Herrn.“

Die Kirche habe die Aufgabe, die „Lampe der Hoffnung“ immer gut erleuchtet zu halten, damit sie ein Zeichen des Heils sei.

„Liebe Brüder und Schwestern, das ist es also, was wir erwarten: dass Jesus zurückkommt! Die Braut Kirche erwartet ihren Bräutigam. Wir müssen uns allerdings ganz aufrichtig fragen: Sind wir wirklich leuchtende und glaubwürdige Zeugen dieser Erwartung, dieser Hoffnung? Oder sehen unsere Gemeinden müde aus, trüb, unter dem Gewicht der Mühe und der Resignation? Geht auch uns das Öl des Glaubens und der Freude aus?“

Franziskus empfahl den Gläubigen die Fürbitte der Muttergottes, damit sie immer in einer „Haltung des Hörens und der Erwartung“ leben könnten.

(rv 15.10.2014 gs)








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