2014-10-14 14:39:59

Vatikan: Synodenväter fordern „Nachbesserungen“


RealAudioMP3 Die Weltbischofssynode sollte klarer herausstellen, dass eine „unauflösliche, glückliche und treue Ehe“ „schön, möglich und präsent in der Gesellschaft“ ist. Das haben laut Vatikanangaben am Montag Synodenväter in der Diskussion des synodalen Zwischenberichtes angemerkt. Die Diskussion dürfe sich nicht nur auf „imperfekte familiäre Situationen verengen“, gibt die Vatikanerklärung Anmerkungen im Kontext der Vorstellung der „Relatio post disceptationem“ wieder.

Auch den Schutz und die Förderung der Frau wollen einige Synodenväter besser behandelt wissen. Sie wünschen sich laut Vatikanangaben eine Betonung der weiblichen Bedeutung in der Familie als einer „Hauskirche“, in der Leben geschenkt und der Glaube weitergegeben wird.

Regelrecht Verwirrung könne der vielbeschworene Begriff der „Gradualität“ auslösen, warnen Stimmen auf der Weltbischofssynode. Zum Beispiel bei der Frage des Zugangs zu den Sakramenten für wiederverheiratete Geschiedene: Hier in Einzelfällen Ausnahmen zu machen, sei ohne eine grundsätzliche Änderung der bestehenden Praxis wohl kaum möglich, referiert die Vatikanerklärung in der Synodenaula vorgebrachte Einwände. Überhaupt tauche der Begriff „Sünde“ in dem Zwischenbericht nicht auf, gibt das Kommuniqué den Unmut einiger Synodenväter wieder. Bislang sind wiederverheiratete Geschiedene in der katholischen Kirche vom Empfang der Kommunion ausgeschlossen.

Auch mit Blick auf gelebte Homosexualität und das Zusammenleben vor der Ehe nimmt die Erklärung vorschnellen Interpretationen den Wind aus den Segeln: Dass die Kirche etwa homosexuelle Paare mit Respekt behandele, heiße noch lange nicht, dass „diese Orientierung von der Kirche positiv bewertet“ werde. Der am Montag veröffentlichte Zwischenbericht zur ersten Synodenwoche spricht mit Blick auf gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften von „Fällen, in denen die gegenseitige Hilfe bis hin zum Opfer einen wertvollen Beitrag für das Leben der Partner darstellt“. Auch homosexuelle Menschen hätten Gaben und Qualitäten in die Kirche einzubringen. Viele Homosexuelle wünschten sich dort eine Heimat. „Sind wir in der Lage, diese Menschen aufzunehmen und ihnen in unseren Gemeinden einen brüderlichen Raum zu garantieren? Sind unsere Gemeinden in der Lage, ihre sexuelle Orientierung zu akzeptieren und zu würdigen, ohne die katholische Lehre zu Ehe und Familie zu kompromittieren?“, fragt der Bericht. Zugleich bekräftigt das Papier, solche Verbindungen könnten nicht mit der Ehe zwischen Mann und Frau gleichgesetzt werden.

Vertiefen will die Synode offenbar weiter die Themen Polygamie, Abtreibung, Leihmutterschaft und Pornografie. Der Sexmarkt im Internet stelle eine „reale Bedrohung der familiären Einheit“ dar, so die Synodenväter mit Blick auf die Konsumenten solcher virtuellen Angebote.

(rv/kna 14.10.2014 pr)








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