2014-10-10 10:50:40

Paare sprechen vor Synodenvätern über Sexualität und Verhütung


Ehepaare aus Brasilien und Frankreich haben den Teilnehmern der Bischofssynode zu Ehe und Familie im Vatikan über ihre Erfahrungen mit Empfängnisverhütung und Sexualität berichtet. Am Donnerstagvormittag erzählten zunächst Arturo und Hermelinda As Zamberline von der brasilianischen Laienorganisation „Equipe Notre-Dame“ über ihre Zweifel am kirchlichen Verbot künstlicher Verhütungsmittel. Die kirchlich erlaubten natürlichen Methoden seien „gut, aber uns scheinen sie nicht praktikabel“, heißt es in dem vom Vatikan veröffentlichten Redetext. Die große Mehrheit katholischer Paare lehne die Verwendung künstlicher Mittel nicht ab. Hier gebe es eine Kluft zwischen Morallehre und Praxis.

Zugleich riefen Arturo und Hermelinda As Zamberline zu einer klareren Vermittlung der kirchlichen Lehre auf, um „Verwirrung“ unter den Gläubigen zu vermeiden. Sie bedauerten, dass in Predigten und bei der spirituellen Begleitung von Paaren nicht beharrlicher auf die Enzyklika „Humanae Vitae“ verwiesen würde. Wenn mehr Paare Unterstützung von Seiten des Klerus erhalten könnten, wäre das „schon eine große Ermutigung“, formulierte das Ehepaar.

Mit Verweis auf den Gründer der Laienorganisation „Equipe Notre-Dame“, Pater Henri Caffarel, verwiesen Arturo und Hermelinda auf drei Funktionen der Sexualität: Beziehung, Lust und Fruchtbarkeit. Das Paar konstituiere sich „im Gleichgewicht dieser drei Dimension“, so Arturo und Hermelinda. Die beiden plädierten für eine ganzheitliche Sicht auf die Sexualität: Aktuell sei eine Herausforderung, die Sexualität vor einem „kranken Erotismus“ zu bewahren, der Menschen auf eine einzige Dimension reduziere.

Am Nachmittag berichtete das französische Paar Olivier und Xristilla Roussy über seine Bedenken gegenüber künstlicher Empfängnisverhütung. In den wenigen Monaten, in denen die Frau die Pille eingenommen habe, habe sich ihre Stimmung verschlechtert. Daraufhin seien sie wieder zur natürlichen Methode übergegangen und hätten während der fruchtbaren Zeit auf Geschlechtsverkehr verzichtet. Das Paar, das in der Laienorganisation „Communaute de l`Emmanuel“ aktiv ist, hat sieben Kinder.

(apic/kna 10.10.2014 pr)

Unser Foto zeigt die Eheleute Roussy in der vatikanischen Synodenaula.







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