Anglikaner-Primas Justin Welby ist Medienberichten entgegengetreten, die für 2018
erwartete Vollversammlung aller anglikanischen Bischöfe sei abgesagt. Das Treffen
müsse jedoch mit allen leitenden Bischöfen der Mitgliedskirchen abgestimmt werden,
betonte Welby in einer Pressemitteilung am Montagabend in London. „Es gibt keinen
anglikanischen Papst. Entscheidungen werden kollektiv und kollegial getroffen“, erklärte
Welby, der als Erzbischof von Canterbury zugleich Ehrenoberhaupt der anglikanischen
Weltgemeinschaft ist.
Welby räumte jedoch ein, die Zeit sei wahrscheinlich
zu knapp, um das Bischofstreffen bis 2018 vorzubereiten. Bisher benutzte Tagungsräume
seien bereits ausgebucht. Die sogenannte Lambeth-Konferenz, benannt nach der Residenz
des Erzbischofs von Canterbury, ist das wichtigste Entscheidungsgremium der anglikanischen
Weltgemeinschaft. Sie tritt üblicherweise alle zehn Jahre zusammen. Die 14. Konferenz
mit rund 670 Bischöfen tagte im Juli und August 2008 unter großen Spannungen. Dabei
ging es unter anderem um Streitfragen wie die Weihe von Homosexuellen und Frauen zu
Bischöfen.