Auch auf den Philippinen ist Trennung für Familien ein Thema – aber aus oft ganz anderen
Gründen als in den meisten europäischen Ländern. Das hat Kardinal Luis Antonio Tagle
am Rande der Synode zu Ehe und Familie im Vatikan betont. Viele Paare gingen auf den
Philippinen auseinander, weil sie auf der Suche nach Arbeit ins Ausland gingen, sagte
der Erzbischof von Manila gegenüber der Nachrichtenagentur cns. „Ein dramatischer
Effekt der Armut ist die Migration. Es gibt die Trennung von Paaren und die Trennung
von Eltern von ihren Kindern nicht, weil sie sich nicht aushalten, die Kommunikation
zusammenbricht oder es Konflikte gibt. Sie trennen sich aus Liebe, und der beste Weg,
Liebe, Sorge und Unterstützung zu zeigen, ist, irgendwo anders Arbeit zu finden“,
führte der Kardinal aus. Die Trennung von Familien hinterlasse viele Wunden, so Kardinal
Tagle weiter. Er hoffe, dass diese Erfahrungen in die laufende Synode einfließen könnten.
Die Migration präge viele arme Länder und sei zugleich eine pastorale Herausforderung
für die jeweiligen Gastländer. So müsse neben der Unterstützung und Aufnahme der Migranten
in diesen Ländern auch dafür Sorge getragen werden, dass diese Menschen die Möglichkeit
hätten, ihre Familienbande aufrechtzuerhalten, so Tagle.
Bis zu elf Prozent
der philippinischen Bevölkerung lebt und arbeitet im Ausland, die meisten davon in
den USA, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Australien. Das im Ausland verdiente
und in die Heimat zurückgeschickte Geld dieser Arbeitsmigranten macht laut offiziellen
Angaben einen entscheidenden Teil der philippinischen Wirtschaft aus.
Das
Bild zeigt Kardinal Tagle mit einigen Kindern in Manila.