Zur katholischen Familiensynode fordert der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche
in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, eine gemeinsame Diskussion beider Konfessionen
über das christliche Familien-und Sexualverständnis. „Die evangelische Kirche erwartet
von dieser Synode ökumenische Impulse auch für ihre Überlegungen zu diesem Themenbereich
- gerade im Blick auf die vielen konfessionsverbindenden Ehen in unserem Land“, sagte
Schneider der „Welt“ in der Dienstagsausgabe. Der Wandel des Familienbildes in der
Gesellschaft gehe „an keiner Kirche spurlos vorüber“. Diesem Wandel müssten sie sich
stellen.
Schneider verwies auf evangelische Diskussionen über das umstrittene
„Familienpapier“ der EKD im vergangenen Jahr. Die dadurch ausgelöste „intensive Debatte
über die Bedeutung von Ehe und Familie“ sei in seiner Kirche „noch lange nicht abgeschlossen“.
Die „Brisanz und Bedeutung des Themas“ für die Kirchen zeige sich auch an der Umfrage,
die Papst Franziskus in der katholischen Kirche zu den pastoralen Herausforderungen
der Familie im 21. Jahrhundert in Auftrag gegeben hatte. Mit dieser Umfrage, so Schneider,
habe Franziskus „signalisiert, dass die Lehre der Kirche den Bezug zur Lebenswirklichkeit
der Menschen nicht verlieren darf“.
(kna 06.10.2014 mg)
Unser Bild
zeigt Nikolaus Schneider bei seinem Treffen mit Papst Franziskus am 8. April 2013.