Synode: „Großherzig, in wahrer Freiheit und in demütiger Kreativität“
Mit einem feierlichen
Pontifikalamt im Petersdom ist am Sonntag die Sonderversammlung der Bischofssynode
eröffnet worden. Zwei Wochen lang debattieren die Synodenteilnehmer über die „Pastoralen
Herausforderungen im Hinblick auf die Familie im Kontext der Evangelisierung“.
Im
Petersdom konzelebrierten die 191 Synodenteilnehmer: Das sind die Vorsitzenden der
Bischofskonferenzen, die Patriarchen und einige Kurienkardinäle. Außerdem dabei eine
ganze Reihe von Ehepaaren und anderen Experten, insgesamt 62 weitere Teilnehmer, die
vom Papst zur Synode eingeladen worden waren.
In seiner Predigt forderte der
Papst zu Großherzigkeit und demütiger Kreativität auf. Mit Blick auf das Sonntagsevangelium
von den Arbeitern im Weinberg sagte er, die Bischöfe dürften nicht den Fehler machen,
den Weinberg als ihr Eigentum zu betrachten und ihre eigenen Vorstellungen durchzusetzen.
Gott habe einen eigenen Traum mit seinem Volk, der nicht durch die Habgier und Herrschsucht
der Hirten durchkreuzt werden dürfe. Die schlechten Hirten legten den Menschen unerträgliche
Lasten auf, die selber noch nicht mal mit einem Finger bewegen könnten.
„Die
Synodenversammlungen sind nicht dazu da, schöne und originelle Ideen zu diskutieren
oder zu sehen, wer intelligenter ist… Sie sind dazu da, den Weinberg des Herrn besser
zu pflegen und zu hüten, an seinem Traum, seinem Plan der Liebe für sein Volk mitzuarbeiten.
In diesem Fall verlangt der Herr von uns, uns um die Familie zu kümmern, die von Anfang
an ein wesentlicher Bestandteil seines Liebesplans für die Menschheit war.“
Auch
für die Bischöfe könne es die Versuchung geben, aus Gier, die in uns Menschen immer
vorhanden ist, den Weinberg „an sich zu reißen“.
„Der Traum Gottes kollidiert
stets mit der Heuchelei einiger seiner Diener. Wir können den Traum Gottes „vereiteln“,
wenn wir uns nicht vom Heiligen Geist leiten lassen. Der Geist schenkt uns die Weisheit,
die über das Wissen hinausgeht, um großherzig in wahrer Freiheit und demütiger Kreativität
zu arbeiten.“
Franziskus rief zur Einheit unter den Bischöfen auf:
„Liebe
Mitbrüder in der Synode, um den Weinberg gut zu pflegen und zu hüten, ist es nötig,
dass unsere Herzen und unsere Gedanken in der Gemeinschaft mit Jesus Christus bewahrt
sind durch den »Frieden Gottes, der alles Verstehen übersteigt« (Phil 4,7). So wird
unser Denken und Planen mit dem Traum Gottes übereinstimmen: sich ein heiliges Volk
heranzubilden, das ihm gehört und die Früchte des Reiches Gottes bringt (vgl. Mt 21,43).“