2014-10-04 12:43:14

Österreich: Viele kleine Fortschritte in der Ökumene


RealAudioMP3 Die Ökumene befindet sich derzeit in einer Umbruchssituation. Das sagt Pro Oriente-Präsident Johann Marte am Freitag im Rahmen eines Pressegesprächs in Wien. Die 1964 von Kardinal Franz König begründete Stiftung Pro Oriente feiert ihr 50-Jahr-Jubiläum. Die zentrale Aufgabe von Pro Oriente ist der Dialog zwischen katholischer Kirche und den orthodoxen bzw. den orientalisch-orthodoxen Kirchen.

„Auch wenn der Motor der Ökumene stockt, auf die Arbeit von Pro Oriente hat das wenig Auswirkung“, so Marte wörtlich. Pro Oriente habe im inoffiziellen Dialog zwischen katholischer und orthodoxer Seite viele bahnbrechende Ergebnisse erzielt, die vielfach aber noch einer Rezeption bzw. Weiterentwicklung von Seiten der Kirchenleitungen harrten, so der Pro Oriente-Präsident. Vieles, was theologisch längst möglich sei, werde in der Praxis sowohl von der West- wie der Ostkirche nicht umgesetzt, so Marte.

Viel Positives passiert
Trotzdem sei in den vergangenen 50 Jahren viel Positives passiert. Hätten sich die katholische und orthodoxe Seite vor 50 Jahren sogar noch gegenseitig der Häresie bezichtigt, so spreche man heute vielfach von Freundschaft. Pro Oriente habe durch seinen vielfachen Kontakte und Initiativen wertvolle Beiträge geleistet, so Marte. Für die Stiftung gelte der Grundsatz, „dass das Christentum nur dann eine Zukunft als Weltreligion hat, wenn es die konfessionellen Spaltungen überwindet“.

Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten Anfang November haben sich u.a. der vatikanische Ökumene-Minister Kardinal Kurt Koch, der ökumenische Patriarch Bartholomaios I. und der koptische Papst-Patriarch Tawadros II. angekündigt. Auch der chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako I. hat seinen Wunsch nach einer Teilnahme bekundet, muss dies aber noch von der aktuellen Lage im Irak abhängig machen.

Erste bahnbrechende Marksteine der Aktivitäten der Stiftung waren 1971 die Wiener Christologische Formel, mit der ein 1.500 Jahre andauerndes Zerwürfnis zwischen den Kirchen syrischer Tradition und der katholischen Kirchen überwunden werden konnte, sowie 1974 das „Erste Ekklesiologische Kolloquium – Koinonia“. Die bahnbrechenden Ergebnisse dieses Kolloquiums sollen bei der wissenschaftlichen Tagung im kommenden November in Erinnerung gerufen und auf ihre Aktualität hin überprüft werden.

(kap 04.10.2014 mg)








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