Papstmesse: In Jesus die Rettung sehen, nicht in menschlichen Vorschriften
In der Morgenmesse
von Papst Franziskus an diesem Freitagmorgen stand ein Dilemma im Mittelpunkt seiner
Predigt: der Wunsch Gottes die Menschheit zu retten, und der Mensch, der die Regeln
dieser Rettung immer wieder selbst bestimmen wolle. Den Höhepunkt dieses Dilemmas
sieht Papst Franziskus am Ende des irdischen Lebens von Jesus Christus. Franziskus
vertiefte seine Aussage mit Hilfe des Tagesevangelium, in welchen Jesus seinen Unmut
gegenüber dem Volk und den drei Städten Galiläas (Tyrus, Sidon und Kafarnaum) ausdrückte.
Denn sie hatten Jesus Botschaft gehört und seine Wunder gesehen, wollten sich aber
nicht bekehren.
In dieser Ablehnung sieht Papst Franziskus die gesamte
„Geschichte der Rettung von Jesus“ und die Verweigerung der Menschen:
„Es
ist genau diese führende und oberste Klasse, die die Türen zur Rettung Gottes, schließen.
Und so können wir auch diese kräftige Wortwahl von Jesus verstehen, die er für die
oberste Schicht seiner Zeit nutzte: sie stritten mit ihm, stellten ihn auf die Probe
und stellten ihm Fallen um zu sehen. Es ist der Widerstand gegen die Rettung. Jesus
sagte ihnen: ‚Aber ich verstehe euch nicht. Ihr seid wie Kinder, wir spielten für
euch die Flöte und ihr habt nicht dazu getanzt. Was wollt ihr denn?‘ ‚Wir wollen die
Rettung auf unsere Art und Weise!‘. Das ist immer wieder der Widerstand und auch das
Ende für Gottes Weg.“
Für Papst Franziskus zeige das Tagesevangelium
den Unterschied zwischen einem „gläubigen Volk“ und dem Volk, das verstehe und die
Rettung von Jesus Christus akzeptiere.
„Sie glauben weder an Barmherzigkeit
noch an die Vergebung: Sie glauben an ihre Regeln an ein gut funktionierendes System.
Das ist das Drama des Widerstandes gegen die Rettung. Auch wir, jeder von uns trägt
dieses Drama in sich. Es würde uns gut tun, uns selbst zu fragen: Wie möchte ich gerettet
werden? Auf meine Art und Weise? Auf eine spirituelle Art und Weise, die gut ist und
mir gut tut, die nicht riskant ist? Oder auf eine göttliche Art und Weise, auf den
Straßen von Jesus, der uns immer überrascht und uns immer die Türen öffnet zu dem
Geheimnis des allmächtigen Gottes, der uns vergibt?“
Papst Franziskus
appellierte am Ende seiner Predigt an die Gläubigen über dieses Problem zu reflektieren
und darüber nachzudenken, ob wir nicht eine zufällige „autonome Freiheit“ mit der
bewussten Wahl der Rettung verwechseln würden und ob wir selbst der Rettung von Gott
Widerstand leisten würden.