2014-10-02 14:18:58

Papst: „Bildung und Arbeit sind Schlüsselelemente der Demokratie“


RealAudioMP3 Die wachsende Armut in der Welt und die Ungleichheit zwischen Arm und Reich gefährden die Demokratie, weil diese immer einen gerechten Markt voraussetzt. Das hat Papst Franziskus vor den Angehörigen des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden gesagt, die sich zur Vollversammlung in Rom aufhalten. Das Gebot der Stunde sei also, so der Papst, die strukturbedingten Ursachen der Ungleichheit und der Armut zu beseitigen. Bildung, Zugang zu Gesundheitsversorgung und Arbeit für alle seien die richtigen Instrumente dazu, sagte Franziskus unter Verweis auf sein Apostolisches Schreiben „Evangelii Gaudium“.

„In anderen Worten, der soziale Rechtsstaat darf nicht abgebaut werden, besonders das Recht auf Arbeit. Das Recht auf Arbeit kann nicht als variable Größe in Abhängigkeit von den Finanzmärkten angesehen werden. Es handelt sich um ein grundlegendes Gut mit Blick auf die Würde, die Gründung einer Familie, die Verwirklichung des Gemeinwohles und des Friedens.“

Bildung, Arbeit und Zugang zum Sozialsystem für alle seien „Schlüsselelemente“ für die Entwicklung und die gerechte Verteilung der Güter, fuhr der Papst fort. Davon hingen auch die Zugehörigkeit zur Gesellschaft und die freie Teilnahme am politischen Leben ab. Einer Politik, die dem Profit einen Vorrang gegenüber dem Arbeitsmarkt einräumt, erteilte Franziskus eine Abfuhr.

„Vorschläge, die die Ertragsfähigkeit auf Kosten einer Einschränkung des Arbeitsmarktes erhöhen wollen, entsprechen nicht einer Wirtschaft im Dienst des Menschen und des Gemeinwohls und auch nicht einer inklusiven und partizipativen Demokratie.“

Franziskus kritisierte die Tendenz heutiger Wirtschaftssysteme, Profit zu schlagen aus den enormen Unterschieden in den Arbeitskosten zwischen reichen und armen Ländern. Dieses System nutze Milliarden Menschen aus, die mit weniger als zwei Dollar am Tag auskommen müssten. Hier gelte es, Schutzmechanismen für das Arbeitsrecht und für die Umwelt zu schaffen.

(rv 02.10.2014 gs)








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