Papst Franziskus hat einen Bischof in Paraguay abgesetzt, der einen mutmaßlichen Kinderschänder
im Priesterstand geschützt haben soll. Das Bistum Ciudad del Este erhält einen Apostolischen
Administrator, der Bischof Rogelio Ricardo Livieres Plano ablöst, heißt es in einer
Note aus dem Vatikan von diesem Donnerstag. Die Entscheidung sei „aus ernsten seelsorgerlichen
Gründen“ gefallen und ziele auf das übergeordnete Wohl der Kirche in der Diözese sowie
auf die Einheit unter den Bischöfen Paraguays.
Livieres Plano hatte einen
argentinischen Priester als Generalvikar seiner Diözese eingesetzt, der in den USA
Seminaristen sexuell belästigt haben soll. Der Bischof betraute den Priester mit seelsorgerlichen
Aufgaben auch an Jugendlichen und setzte sich damit über eine ausdrückliche Warnung
durch das US-amerikanische Bistum hinweg. Überdies hatte Livieres, der dem Opus Dei
angehört, einen Mitbruder im Bischofsamt öffentlich als homosexuell bezeichnet und
dessen Ausschluss aus der Kirche gefordert.
Papst Franziskus bitte den Klerus
und das Volk Gottes in Ciudad del Este, die Entscheidung „im Geist des Gehorsam und
der Fügsamkeit“ anzunehmen, heißt es in der Note aus dem Vatikan. Die gesamte Kirche
in Paraguay sei nun unter der Führung ihrer Bischöfe dazu aufgerufen, Parteilichkeit
und Streit zu überwinden.