Einen menschenwürdigeren Umgang mit Asylsuchenden ohne gültige Ausweispapiere hat
der Sekretär des päpstlichen Migrantenrates gefordert. Personen, die internationalen
Schutz benötigten, hätten „ein Recht“ darauf, nicht die erforderlichen Dokumente zu
besitzen, sagte Bischof Joseph Kalathiparambil am Dienstag im Vatikan. Es sei für
sie unmöglich, den strengen Rechtsvorschriften für internationale Reisen zu genügen,
die etwa einen Ausweis oder ein Visum verlangten. Dies mache Asylsuchende zur leichten
Beute von Menschenhändlern.
Der aus Indien stammende Bischof äußerte sich
anlässlich der Vorstellung der Papstbotschaft zum katholischen Weltflüchtlingstag
am 18. Januar. Darin ruft Papst Franziskus zum Kampf gegen Vorurteile gegenüber Migranten
auf und mahnt eine „Kultur der Begegnung“ an. In Deutschland reisten laut dem Anfang
dies Jahres vorgestellten Migrationsbericht des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge
2012 rund 21.000 Asylsuchende ohne gültige Papiere ein.