2014-09-23 14:30:42

Papst: Für eine „Globalisierung der Menschenliebe“


RealAudioMP3 „Die gewagte Reise der Hoffnung mit einem Gepäck voller Sehnsüchte und Ängste, auf der Suche nach menschlichen Lebensbedingungen.“

Mit diesen Worten beschreibt Papst Franziskus die Reise der Migranten - in seiner am Dienstag veröffentlichten Botschaft zum katholischen Weltflüchtlingstag am 18. Januar 2015. In seiner Botschaft stellt der Papst die Kirche in das Licht der Hilfsbereitschaft – als „Kirche ohne Grenzen“ und „Mutter aller“ soll sie vor allem für all diejenigen, die flüchten müssen, ein wichtiger Halt sein.

In seiner Botschaft schlägt Franziskus die „Globalisierung der Menschenliebe“ als Antwort auf die „Globalisierung des Phänomens der Migration“ vor. Er warnt vor Vorurteilen gegenüber Migranten und sagt der Menschenfeindlichkeit den Kampf an. Die Menschen sollten den Wert des „multikulturellen Charakters der heutigen Gesellschaft“ erkennen, Ressourcen teilen und auf erworbenen Wohlstand verzichten, so der Papst.

2013 befanden sich nach UN-Angaben weltweit so viele Menschen auf der Flucht wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR waren es 51,2 Millionen Menschen und damit sechs Millionen mehr als im Vorjahr. Der starke Anstieg gehe vor allem auf den Syrienkonflikt zurück.

Die enormen Flüchtlingswellen erfordern systematische Zusammenarbeit auf politischer Ebene. Papst Franziskus fordert die internationale Gemeinde in seiner Botschaft auf, sich dieser Probleme ernsthaft anzunehmen, dem Menschenhandel und der modernen Sklaverei einen Riegel vorzuschieben, und zwar durch neue gesetzliche Regelungen. Die Ursachen für Flucht und Vertreibung seien wirksam zu bekämpfen. Die Wirtschafts- und Finanzordnung müsse gerechter gestaltet und der Einsatz für den Frieden verstärkt werden, so Franziskus.

Auch in christlichen Gemeinden begegneten Migranten nicht selten Misstrauen und Feindseligkeiten, so der Papst weiter. Zwar vernähmen viele Christen Jesu Aufruf zur Nächstenliebe, versuchten aber zugleich „einen sicheren Abstand zu den Wundmalen des Herrn“ zu halten. Demgegenüber könne Migration jene Werte vertiefen und stärken, die ein harmonisches Zusammenleben von Menschen und Kulturen gewährleisteten, so der Papst.

Der am 18. Januar begangene katholische „Welttag des Migranten und Flüchtlings“ steht unter dem Leitwort „Kirche ohne Grenzen, Mutter aller“. Papst Benedikt XV. (1914-1922) hatte den Flüchtlingstag 1914 unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs ins Leben gerufen. Seither wird er jährlich im Januar begangen.

(rv/kna 23.09.2014 no)









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