Heftige Kritik an den mit Rom in voller Kirchengemeinschaft stehenden „unierten“ Ostkirchen
übt der Moskauer Metropolit Hilarion (Alfejew). Der „Uniatismus“ sei eine „nach wie
vor offene Wunde am Leib der Christenheit“, so der Außenamts-Leiter des Moskauer Patriarchats
in einem von der russischen Nachrichtenagentur Interfax verbreiteten Interview. Bestätigt
sehe er dies in den jüngsten Ereignissen in der Ukraine und durch die „extrem politisierten
Erklärungen ukrainischer griechisch-katholischer Führungspersönlichkeiten“, so die
Ansicht des Metropoliten. Immer wieder war es im Zuge des Krieges in der Ostukraine
in den vergangenen Monaten zu Auseinandersetzungen auch auf kirchlicher Ebene gekommen:
Hilarion als „Nummer Zwei“ im Moskauer Patriarchat hatte dabei besonders die in der
Ukraine stark vertretene griechisch-katholische Kirche und ihre pro-westliche Haltung
im militärischen Konflikt kritisiert und ihr u.a. für diesen auch Mitverantwortung
gegeben. Seitens der romtreuen Ostkirche waren andererseits viele der Anschuldigungen
aus Moskau als „gefährlicher“ Versuch eines Schürens religiöser Spannungen in der
Ukraine zurückgewiesen worden.